DIAKO
04.11.2025
Antibiotika gezielt einsetzen und Resistenzen vorbeugen

Neues ABS-Team im DIAKO Krankenhaus Bremen unterstützt antiinfektive Therapie
Expertise für gesunde Patienten
Dr. med. Eloise Müller-Schulte verstärkt als Oberärztin die Stabsstelle Medizinische Mikrobiologie und Antibiotic Stewardship (ABS) im DIAKO Krankenhaus Bremen. Mit ihrer Erfahrung bringt sie die Theorie der Mikrobiologie direkt in die Patientenversorgung ein. „Wir schauen genau, welcher Erreger vorliegt, welche Resistenzen bestehen und welche Therapie individuell zum Patienten passt“, erklärt Müller-Schulte. So wird der Einsatz von Antibiotika nicht nur wirksam, sondern auch sicher.
Antibiotika gezielt und verantwortungsvoll
Weltweit werden Antibiotika zu oft und oft falsch verschrieben. Das führt dazu, dass immer mehr Bakterien Resistenzen entwickeln. Auch in Deutschland ist diese Entwicklung spürbar, wenngleich die Problematik in anderen Ländern stärker ausgeprägt ist. „Deshalb ist es besonders innovativ, dass das DIAKO diesem Thema ein eigenes Team widmet – inklusive einer Mikrobiologin, die vor Ort die Patientinnen und Patienten individuell beurteilt“, betont Müller-Schulte.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Das ABS-Team geht im Rahmen von Antibiotika-Visiten aktiv auf die Stationen, begleitet Patienten und Patientinnen, bei denen eine Infektion droht oder bereits vorliegt, und steht den verschiedenen Fachdisziplinen konsiliarisch zur Seite. Darüber hinaus werden in gemeinsamen ABS-Meetings Fallbeispiele besprochen, um Mitarbeitende aus allen Fachkliniken als Multiplikatoren zu gewinnen. Ziel ist, die Erreger einzustufen, Handlungsbedarf zu erkennen und die passende Therapie für jeden Patienten zu bestimmen. „Manche Erreger sind auf der Haut harmlos, in der Blutbahn jedoch problematisch. Das breite Spektrum an Infektionserregern zu erfassen und richtig einzuschätzen ist Aufgabe des ABS-Teams“, erklärt Müller-Schulte.
Globale Herausforderung, lokale Lösung
Mit der Gründung des ABS-Teams reagiert das DIAKO Krankenhaus Bremen auf ein globales Problem: resistente Keime. Die Bedarfsorientierung bei Antibiotika ist entscheidend, um Wirksamkeit und Patientensicherheit zu gewährleisten. Oberärztin Müller-Schulte, die in Münster Medizin studierte, einen Master in Global Health in Maastricht erwarb, ihre Facharztweiterbildung an der Universitätsklinik des Saarlandes und am St. Franziskus-Krankenhaus Münster absolvierte sowie die Zusatzqualifikation Antibiotic-Stewardship Expertin führt, bringt umfassende Expertise ein. Zuletzt als Leitung der kulturellen Bakteriologie am Medizinischen Labor Bremen tätig, setzt sie ihre Erfahrung nun für die Patientinnen und Patienten des DIAKO ein.
Zielgerichtete Strategie für bessere Versorgung
Das ABS-Programm im DIAKO unterstützt die bedarfsorientierte Anwendung von Antibiotika in der stationären und ambulanten Versorgung. Regelmäßige Treffen, Analysen der Erreger- und Resistenzlage sowie praxisnahe Schulungen der Mitarbeitenden sollen die Entstehung resistenter Keime reduzieren und gleichzeitig die Therapieergebnisse verbessern. „Mit unserem multidisziplinären Team wollen wir dazu beitragen, dass eine antiinfektive Therapie ihren maximalen Nutzen entfalten kann und dass gleichzeitig das Risiko für therapiebedingte Nebenwirkungen so minimal wie möglich gehalten wird“, fasst Müller-Schulte zusammen.