DIAKO
15.09.2025
Visitenbegleitung - Zusammenarbeit im Fokus

Neue berufsübergreifende Zusammenarbeit verbessert Patientenversorgung
Das DIAKO Krankenhaus Bremen hat ein innovatives Projekt gestartet, das die Zusammenarbeit von Pflege und Ärzten sowie Ärztinnen gezielt fördert. Ziel ist es, pflegerische und ärztliche Perspektiven enger miteinander zu verzahnen und so eine noch ganzheitlichere Behandlung der Patientinnen und Patienten zu ermöglichen.
Gemeinsame Visite neu gedacht
Im Kern geht es darum, die gemeinsame Visite von Pflegekräften und Ärztinnen sowie Ärzten wieder einzuführen – ein Konzept, das vielerorts im Zuge des Pflegenotstandes kaum noch umgesetzt werden kann. Mit der „Visitenbegleitung“ entsteht eine neue Qualität der interprofessionellen Behandlung von Patienten im Krankenhaus.
Medizinische Fachangestellte als Bindeglied
Konkret begleitet jeweils eine Medizinische Fachangestellte (MFA) die tägliche Visite auf den Stationen 3A und 3B. Darüber hinaus nehmen sie auch an den pflegerischen Übergaben teil. Damit stellen sie ein neues Bindeglied zwischen Pflegemitarbeitenden und Ärzten sowie Ärztinnen dar. „Die gemeinsame Visite ermöglicht die fortlaufenden Qualitätssicherung der Pflege und Behandlung. Änderungen im Zustand des Patienten oder die Notwendigen Anpassungen im Pflegeplan werden schneller erkannt und können direkt diskutiert werden.“, betont René Lau, pflegerischer Bereichsleiter und Initiator des Projekts.
Innovation in der Inneren Medizin: Visitenbegleitung gestartet
Mit der neuen Funktion der Visitenbegleitung beschreitet das DIAKO Krankenhaus Bremen einen innovativen Weg. Die hoheitlich pflegerische aber seit langer Zeit in fast allen Krankenhäusern Deutschlands nicht mehr leistbare Aufgabe der Visitenbegleitung wird an MFAs übertragen. Diese sind einerseits Teil des Pflegeteams und nehmen an dessen Übergaben teil, sie unterstützen aber auch die nachvollziehbare und lückenlose Dokumentation ärztlicher Anordnungen während der Visite, fordern Befunde an und digitalisieren Unterlagen. Insgesamt führt die pflegerische Begleitung der Visite durch eine MFA zu einer erheblichen Verbesserung der Versorgungsqualität, fördert die Teamarbeit und wirkt sich positiv auf das Wohlbefinden und die Sicherheit von Patienten aus.“, erklärt Lau.
Neue Strukturen in der Visite – ein Gewinn für alle
Die Einführung des Projekts brachte zunächst einige Veränderungen mit sich. „Die Visitenbegleiterinnen haben feste Arbeitszeiten, nämlich werktags am Vormittag. Deshalb mussten sich alle Beteiligten umstellen und die Abläufe der Visite anpassen“, erklärt Lau. Inzwischen finden die Visiten am frühen Vormittag statt – und wenn auf einer Station zwei Ärzteteams unterwegs sind, erfolgen diese nacheinander. So können die Begleiterinnen beide Teams bestmöglich unterstützen, kennen alle Patienten sowie Patientinnen und können beiden Berufsgruppen aktuelle Informationen übermitteln und Anordnungen schneller umgesetzt werden.
Auch die Personalsuche stellte zunächst eine Herausforderung dar. „Glücklicherweise konnten wir zwei erfahrene Mitarbeiterinnen aus unserer Zentralen Notaufnahme gewinnen. Sie bringen viel Expertise mit und kennen das Haus bereits sehr gut“, so Lau.
Pflege und Ärzte profitieren von Entlastung
Dr. Christoph Grotjahn, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Gastroenterologie, lobt die neuen Kolleginnen: „Die Mitarbeiterinnen sind grandios. Sie sind kontinuierlich als feste Ansprechpartnerinnen da. Auch wenn ärztliche Kolleginnen und Kollegen wechseln, sie kennen die Patientinnen und Patienten genau.“
Die Visitenbegleiterinnen entlasten Pflegekräfte sowie Ärztinnen und Ärzte erheblich, da sie administrative Aufgaben übernehmen. So bleibt mehr Zeit für den direkten Kontakt mit den Patientinnen und Patienten. Für die Pflegenden heißt das, mehr Zeit für die Grundversorgung, die Behandlungspflege und die emotionale Begleitung Schwerstkranker Menschen. Für Ärzte ergibt sich mehr Zeitraum für Patientenaufklärung, den Angehörigenkontakt und die individuelle Behandlungsplanung. Durch mehr Zeit für beide Berufsgruppen wächst so die Arbeitszufriedenheit. Hinzu kommt noch das auch das Entlassmanagement erheblich von dieser neuen Struktur profitiert.
Kommunikation und Zusammenarbeit im Fokus
„Ich danke Dr. Grotjahn und seinem Team sowie allen Mitarbeitenden meines Bereichs, dass sie bereit waren, sich auf die neuen Strukturen einzulassen. Das erforderte viel Kompromissbereitschaft, ist aber nun für alle ein Gewinn. Gerade die Innere Medizin lebt in meinen Augen von der Zusammenarbeit aller Berufsgruppen“, betont Lau.
Dr. Christoph Grotjahn ergänzt: „Die neue Struktur zwingt auch ärztliche Kolleginnen und Kollegen dazu, sich zu disziplinieren und Absprachen einzuhalten. Gerade für Berufsanfängerinnen und Berufsanfänger ist das hilfreich, weil sie von Anfang an klare Strukturen kennenlernen und Unterstützung bei der Einschätzung ihrer Patientinnen und Patienten bekommen.“
Innovation mit Zukunft im DIAKO Krankenhaus Bremen
Mit dem Projekt der Visitenbegleitung zeigt das DIAKO Krankenhaus Bremen, wie Innovation, Kommunikation und Zusammenarbeit zu einem echten Gewinn für alle werden können – für Patientinnen und Patienten, Angehörige sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.