14.01.2008
Menschenbild
Thomas Recker und Antonio Velasco Muñoz stellen im Café K aus
Vom 24. Januar bis 25. Juni 2008 zeigt das Café K im Rotes Kreuz Krankenhaus Kunstwerke von Thomas Recker und Antonio Velasco Muñoz. „Menschenbild“ ist der Titel der Ausstellung. Auf unterschiedliche Weise stellen die beiden Künstler den Menschen in den Vordergrund und beleuchten Situationen von ernst bis absurd.
Wer kommt schon auf die Idee, einen alten Besenkopf zu nehmen, ihn umzudrehen, grün einzufärben und daraus ein kleines “Feld“ entstehen zu lassen? Und da auch Kleines groß sein kann, wie das Feld zeigt, setzt Thomas Recker eine kleine männliche Figur entsprechender Größe in das Feld. Nur der Oberkörper der Plastikfigur ragt noch aus dem Feld hervor. Plötzlich entstehen Assoziation zum „Fänger im Roggen“ – eine künstlerische Bemerkung hat ihren Platz gefunden!
Thomas Recker kreiert Assemblagen, also Collagen aus plastischen Objekten. Er sammelt die unterschiedlichsten Gegenstände und lässt daraus Kunstwerke entstehen. Recker spiegelt in den scheinbar wahllos zusammengesetzten Skulpturen Situationen – von alltäglich bis speziell. Oftmals beschreibt er dadurch den Menschen und stellt ihn in seiner Hilflosigkeit und Isolation dar. Die den Assemblagen zugeteilten Kurztexte und Gedichte deuten den gedanklichen Entwurf der Kunstwerke an und lassen den Betrachter schmunzelnd den eigenen Assoziationen nachspüren.
Antonio Velasco Muñoz´ Kunst ist eindeutiger. Er zeichnet mit Acrylfarbe und Kohle immer wieder seine eigene spanische Familie. Velasco Muñoz zeigt sie beim Baden, Lachen, Spielen, Flanieren. So erinnert sich der Künstler an seine Großfamilie, die weit weg in der Sonne Andalusiens lebt. Als Vorlage und Erinnerungsstütze dienen ihm Schwarz-Weiß-Fotos. Momentaufnahmen aus der Vergangenheit werden mit schnellem, sicherem Pinselstrich zu neuem Leben erweckt. Die Bilder fangen das dramatische Licht Andalusiens ein, sie spiegeln Stimmungen und Gefühle wider. Velasco Muñoz´ Stil ist realitätsnah und von optischer Tiefe. Den einen oder anderen mögen seine Werke an die Motive und Bildstrukturen großer Künstler wie Velazques oder Goya erinnern. Und in der Tat hat der gebürtige Spanier den Einfluss der Großen seines Landes aufgesogen und setzt sie einfach in einer anderen Zeit und mit anderem Ausgangsmaterial um.