Freie Kliniken Bremen — Vierfach umsorgt

Rotes Kreuz Krankenhaus

31.03.2020

Informationen zum Corona-Management im RKK

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„In wenigen Wochen den Betrieb eines ganzen Krankenhauses umzukrempeln, dafür bedarf es eines ungeheuren gemeinschaftlichen Kraftaktes. Ich bin sehr stolz auf unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, auf ihren Zusammenhalt und die ungeheure Motivation - und da ist keine Berufsgruppe ausgenommen,“ sagt Dr. Walter Klingelhöfer, Kaufmännischer Geschäftsführer des Rotes Kreuz Krankenhaus Bremen.

„Gefühlt“ bleibt im RKK gerade kein Stein auf dem anderen. Während draußen das Leben zu erstarren scheint, dreht sich im Krankenhaus alles immer schneller. Alle Abläufe wurden neu gedacht, Bereiche geschaffen, andere geschlossen, der Krisenstab tagt beinahe täglich. Und noch immer gibt es jeden Tag neue Erkenntnisse darüber, wie Prozesse und Bereiche noch besser organisiert werden können, um der erwarteten anrollenden Welle schwerkranker infizierter Menschen zu begegnen.

Wichtige Meilensteine der letzten Wochen im RKK

  • Alle geplanten Operationen, die verschoben werden konnten, lange schon abgesagt.
  • Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden durch Schulungen auf den bestmöglichen Stand im Umgang mit Schutzkleidung, Versorgung von Covid-19 Patienten, Beatmung etc. gebracht.
  • Alle müssen ran - die Dienstpläne vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den pflegerischen und medizinischen Bereichen wurden dafür komplett neu organisiert. Besonders das Arbeiten in Schutzbereichen - mit der für Corona-Bereiche vorgeschriebenen Schutzkleidung und den speziellen Atemschutzmasken – muss gut geplant und auf genügend Mitarbeiter aufgeteilt werden, denn das Atmen durch die Masken ist sehr anstrengend.
  • Für besonders gefährdete Mitarbeiter (z.B. bei chronischen Erkrankungen) versucht die Geschäftsführung, individuelle Lösungen für einen anderen Einsatzort in der Klinik zu finden. Falls sich Personal infiziert, hält sich das RKK an die aktuellen Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts.
  • Zur Unterstützung des RKK-Personals sind einige erfahrene Mitarbeiter aus der Roland-Klinik gekommen. Patienten, die im RKK notfallmäßig operiert wurden, werden, sobald sie verlegungsfähig sind, in die Roland-Klinik verlegt und dort gemeinsam mit den RKK- und den Roland Klinik- Ärzten weiter visitiert und versorgt.
  • Das RKK hat eine zweite Notaufnahme für Corona-Verdachtsfälle und -Infizierte eingerichtet, mit eigener Zuwegung für den Rettungsdienst inkl. pflegerischem und ärztlichem Personal und mit allen notwendigen Gerätschaften, Anschlüssen, Ausrüstung etc. Wenn infizierte Menschen einer stationären Behandlung bedürfen, bringt der Rettungsdienst diese Patienten nach einem bestimmten Schlüssel zu allen an der Covid-19-Versorgung beteiligten Bremer Krankenhäusern.
  • Die Kapazitäten der Intensivstation wurden räumlich und personell erweitert, inkl. Trennung von Corona- und nicht-Corona Patienten. Die Anzahl der so genannten Beatmungsbetten wurde im RKK zunächst verdoppelt. Eine weitere Kapazitätserhöhung ist denkbar, wenn hierfür notwendige Gerätschaften und Ausrüstung seitens der Behörden zur Verfügung gestellt werden können.
  • Krankenhausstationen wurden zu Corona-Stationen umorganisiert, inkl. aller notwendigen Umzüge, Vorbereitungen und Schulungen der Mitarbeiter. Stand heute stehen 65 Betten zur Verfügung - je nachdem, wie viele noch nicht bestätigte Verdachtsfälle isoliert in Einzelzimmern auf das Testergebnis warten. Die Kapazitäten können sofort erweitert werden.
  • Einzelne Stationen wurden als Ruhe- und Cateringbereiche für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschaffen. „Die Pausenzeiten und adäquate Ruhebereiche mit Catering, ggf. auch physiotherapeutischer und psychologischer Unterstützung sind uns sehr wichtig,“ betont Barbara Scriba-Hermann, Pflegerische Geschäftsführung.

Notfälle werden im Akutkrankenhaus RKK täglich weiter behandelt und operiert – ob Herzinfarkt, Unfall, schwere Durchblutungsstörungen, Krebserkrankung. „Hier sollte wie gewohnt der Rettungsdienst angerufen werden, der die Notfälle zu uns in die Zentrale Notaufnahme bringt“, sagt Dr. Martin Langenbeck, Chefarzt der Zentralen Notaufnahme des RKK. Er betont: „Bei Verdacht auf Ansteckung bitte nicht selbständig in Krankenhäuser oder Arztpraxen gehen sondern von zu Hause telefonisch Kontakt aufnehmen zum Arzt, Gesundheitsamt oder dem ärztlichen Bereitschaftsdienst.“

Ins Rotes Kreuz Krankenhaus kommen viele chronisch kranke Menschen für ihre Behandlung: schwer Schmerzkranke, Rheuma-Patienten, Menschen, die auf die Dialyse angewiesen sind. Sie gehören der Risikogruppe an, für die eine Ansteckung mit dem Virus schwerwiegende Folgen haben kann. „Der Focus in Deutschland liegt im Moment auf der Versorgung der Covid-Kranken und auf der Eindämmung der Pandemie. Aber wir dürfen darüber keinesfalls die anderen Notfälle und auch nicht die chronisch Kranken im Stich lassen“, so Klingelhöfer.

Bereits geplante Sprechstundentermine finden statt. Das RKK informiert die Patientinnen und Patienten telefonisch, wenn ein Termin abgesagt werden muss. Die Physiotherapeuten im Physio K, dem großen Therapiezentrum für Physikalische Medizin, führen weiterhin ärztlich verschriebene ambulante Einzeltherapien durch. Auch die Praxen im Ärztehaus Forum K an der Osterstraße 1a sind weiter in Betrieb.

Die Klinik hat aufgrund des Besuchsverbotes eine Hotline für Angehörige eingerichtet. Unter Tel. 0421-5599-0 haben geschulte Mitarbeiterinnen ein offenes Ohr und finden individuelle Lösungen im Kontakt zwischen den Patienten und ihren Liebsten. Nicht nur die Angehörigen haben so ein Auffangnetz. Ein Pool von Mitarbeitern bedient eine zweite Hotline nur für RKK-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihren vielfältigen Fragen. Mit im Team ist das Hygiene-Team, die Klinik-Psychologinnen und die Seelsorgerinnen, die auch für Einzelgespräche zur Verfügung stehen.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Krankenhaus unterliegen im Moment einem extrem großen Flexibilitäts- und Anpassungsdruck. Die Situation ist für viele Menschen beängstigend, davon ist das Krankenhauspersonal nicht ausgenommen. Es bleibt trotzdem bei der Stange. Die Geschäftsführung des Krankenhauses wandte sich heute an die Mitarbeiterschaft, um sich zu bedanken. „Ihr Einsatz zum Wohle der Patienten ist nicht selbstverständlich. Er war es vor der Corona-Krise nicht und das gilt jetzt umso mehr. Die Geschäftsführung dankt Ihnen von ganzem Herzen dafür, dass Sie sich einbringen, zueinander stehen, miteinander das Unmögliche möglich machen, um dieser beispiellosen Herausforderung zu begegnen,“ so Klingelhöfer.

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