24.06.2009
Startschuss für umfangreiche Baumaßnahmen am Rotes Kreuz Krankenhaus
Die letzten Hürden sind genommen: Bewilligungsbescheide für Fördermittel eingetroffen / Klage gegen Gesundheitsbehörde zurückgezogen
Die letzten Hürden für den Start der Baumaßnahmen am Rotes Kreuz Krankenhaus Bremen (RKK) sind genommen. Nach Eintreffen der offiziellen Bewilligungen der Fördersummen durch die Gesundheitsbehörde Ende Mai konnten zunächst die Mitarbeiter und dann die Anwohner informiert werden. Die Bauplanung bedarf nun nach der längeren Warteposition einer erneuten Überprüfung, denn die mit vielen Mitarbeitern und externen Fachleuten erarbeiteten Pläne sind ja teilweise schon ein Jahr alt. Kurzfristig wurde auch die Baufinanzierung neu berechnet und mit dem Kuratorium der Stiftung Rotes Kreuz Krankenhaus abgestimmt. Plötzlich ist Eile geboten, denn die bewilligten Mittel aus dem Konjunkturprogramm II sind an bestimmte Voraussetzungen gebunden – beispielsweise an eine sehr zügige Aufnahme der Bauarbeiten. Nun geht es los mit der Feinabstimmung und den Ausschreibungen für die einzelnen Baumaßnahmen. Spatenstich zur ersten Bauphase, in der ein Neubau zwischen jetzigem Haupthaus und Westhaus entsteht, ist voraussichtlich Anfang 2010. Dann werden auch die Tiefgarage und neue Fahrzeughallen für die DRK- Rettungswache erstellt.
Mit einem Volumen von über 20 Millionen Euro wird gebaut. Durch die Vergrößerung und reibungslosere Nutzung der Kapazitäten sowie die Anbindung leistungsfähiger ambulanter Partner ans Haus refinanziert das RKK die aufzunehmenden Millionenkredite. Die Anbindung von kompetenten Facharztpraxen ist nicht nur in finanzieller Hinsicht ein wichtiger Teil der Zukunftspläne der Klinik. Gesucht werden niedergelassene Ärzte, deren Fachgebiete die vorhandenen Kompetenzen im Haus sinnvoll ergänzen. Damit soll die Versorgung der Patienten noch umfassender und vielseitiger werden. Das Leistungsspektrum der Klinik erweitert sich und verkürzt die Wege für Patienten. „Es gibt bereits eine Reihe von Interessenten, die sich an diesem absolut City-nahen, schön am Fluss gelegenen Standort eine gemeinsame Zukunft mit uns wünschen,“ berichtet Walter Klingelhöfer, Kaufmännischer Geschäftsführer des RKK.
Beantragt hatte das RKK bereits im Jahr 2007 öffentliche, für die Finanzierung von Krankenhausmodernisierungen vorgesehene Haushaltsmittel des Bundeslandes Bremen. Als förderwürdige Leistungen erkannte die Gesundheitsbehörde 2008 knapp neun Millionen EUR an. Ihrer gesetzlichen Verpflichtung zur Förderung anerkannter Bauvorhaben konnte die Gesundheitssenatorin dann aber – und da ist Bremen deutschlandweit kein Einzelfall – aufgrund knapper Kassen nicht wie geplant nachkommen. So verzögerte sich der für Herbst 2008 geplante Start der Baumaßnahmen. Auch die gerichtliche Klage des RKK auf die zustehenden Fördermittel half zunächst nicht weiter. Nach Beschluss der Gesundheitsdeputation vom Februar 2009 werden der Klinik darüber hinaus für die kommenden Jahre 4,9 Millionen EUR an Unterstützung zugesagt. Vier Millionen EUR bekommt das RKK schon jetzt an zweckgebundenen Mitteln des Konjunkturprogramms II der Bundesregierung. Mit dem Eintreffen beider Bewilligungsbescheide zog das RKK die eingereichte Klage zurück.
Das RKK rüstet sich mit seinem Bauvorhaben für die Zukunft. Neue Organisationsstrukturen werden in Beton gegossen
Die eingeführten Fallpauschalen, die kürzer werdende Verweildauer und medizintechnische Entwicklungen haben die Arbeit aller Krankenhäuser verändert. Wie die anderen Bremer Kliniken auch, muss das RKK die Abläufe besser und moderner gestalten, um im Wettbewerb mithalten zu können. Die Behandlungsbauten des Rotes Kreuz Krankenhauses – aufgeteilt in West- und Haupthaus – sind zum größten Teil in den 1970er Jahren entstanden. Die vor gut 30 Jahren zugrunde gelegten Konzepte sind in erheblichen Teilen überholt. Dies betrifft insbesondere den OP-Bereich samt Zentralsterilisation, den Aufnahmebereich und die diagnostischen Funktionsbereiche. „Die Betriebsabläufe sind beeinträchtigt und damit zunehmend auch die Qualität und Wirtschaftlichkeit der Leistungserbringung“, erklärt Dr. Walter Klingelhöfer, Kaufmännischer Geschäftsführer des RKK. Um die Abläufe ruhiger, Strukturen besser und die Leistungen auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu gestalten, muss vor allem das Herzstück der Klinik, der Zentral-OP neu gebaut werden. Hierfür werden die Fördermittel eingesetzt.
Das RKK ist ein wichtiger Leistungsträger innerhalb der Bremer Kliniklandschaft. „Wir sind nicht nur ein Akutkrankenhaus. Wir halten neben unseren anerkannten und leistungsfähigen chirurgischen und internistischen Abteilungen inkl. Dialysestation auch ein hoch spezialisiertes medizinisches Angebot vor. Unser zertifiziertes Gefäßzentrum, das Rheumazentrum und das Schmerzzentrum ziehen Patienten aus ganz Nordwestdeutschland an. Gerade hier verzeichnet das RKK eine große Nachfrage, der wir uns zum Wohle der Patienten und im Sinne Bremens als Oberzentrum stellen“, erklärt Dr. Friedemann Osmers, Ärztlicher Geschäftsführer am RKK.
Die wichtigsten Neu- und Umbaumaßnahmen in Kürze:
- neuer zentraler Aufnahme- und Ambulanzbereich mit neuer Liegendvorfahrt
- ablaufgerechte Ansiedlung und Gestaltung der diagnostischen Bereiche
- Modernisierung der Einrichtungen für die DRK-Wache
- ablaufgerechte Konzeption und Neugestaltung von Zentral-OP und Zentral-Sterilisation
- Einrichtung eines Tagungszentrums
- Errichtung eines neuen ambulanten OP-Bereiches
- Ansiedlung von Arztpraxen
- Erweiterung des Parkplatzangebotes