20.10.2008
Zwei Köpfe bilden neues Führungsteam
Joachim Ulma wird Chef des Schmerzzentrums am Rotes Kreuz Krankenhaus / Dr. Bernd Wagener leitet die Klinik für Anästhesie und operative Intensivmedizin am RKK
Statt einem werden künftig zwei leitende Ärzte die Geschicke der Bereiche Anästhesie, operative Intensivmedizin und Schmerzmedizin am RKK lenken. Dr. Bernd Wagener, bislang leitender Oberarzt der Klinik, verantwortet bereits seit Juli die Anästhesie und operative Intensivmedizin. Mit der Ernennung von Joachim Ulma ist nun auch die Leitung des Schmerzzentrums seit heute wieder besetzt. Der Facharzt wird Nachfolger von Prof. Michael Strumpf, der im Juli die einzige Universitätsprofessur für klinische und experimentelle Schmerztherapie Deutschlands in Göttingen antrat. „Wir haben die Leitung der Anästhesie und operativen Intensivmedizin einerseits und der Schmerzmedizin andererseits unter jeweils eigenständige Leitung gegeben. Das garantiert die optimale Verfügbarkeit der Fachleute und klare Zuständigkeiten zum Wohle der Patienten“, erklärt Dr. Walter Klingelhöfer, Kaufmännischer Geschäftsführer, den Nutzen der neuen Klinikstruktur.
Für ambulante Schmerzpatienten ist das Rotes Kreuz Krankenhaus die Hauptanlaufstelle in Bremen und Umgebung. Die Klinik verfügt als einziges Bremer Krankenhaus über stationäre Betten für Schmerzpatienten. „Für diese anspruchsvolle Tätigkeit haben wir jemanden gesucht, der sowohl über langjährige praktische Erfahrung, als auch Expertenwissen auf dem neuesten wissenschaftlichen Stand verfügt. Wir sind sicher, mit dem Facharzt Joachim Ulma den optimalen Nachfolger für unser Schmerzzentrum gefunden zu haben“, betont Klingelhöfer.
Joachim Ulma zeichnen neben seinem Spezialwissen in ambulanter und stationärer
Schmerztherapie fast zwei Jahrzehnte Erfahrung in der Anästhesie und
interdisziplinäres Fachwissen in Orthopädie, Neurologie, Innerer Medizin und
Onkologie aus. Viele Kollegen und Patienten kennen ihn, zum Beispiel durch die
„Pain-Hotline“ im Bremerhavener St. Joseph-Hospital oder die Fortbildungs-
veranstaltungen für Patienten, Allgemeinmediziner und Onkologen. Und ganz
nebenbei ist er ein sehr sympathischer Kollege“, fasst Dr. Friedemann Osmers,
Ärztlicher Geschäftsführer am RKK, die Qualitäten des Neuen zusammen. Neben der
Zusammenarbeit mit dem Rheumazentrum des Hauses freut sich der Facharzt auf die
enge Kooperation mit den niedergelassenen Ärzten und Selbsthilfegruppen.
Ulma, 50 Jahre alt und wohnhaft in Worpswede, studierte an der Freien Universität Berlin Medizin. Vor seiner Ausbildung zum Anästhesisten, Intensivmediziner und Notfallarzt im DIAKO Ev. Diakonie-Krankenhaus war er in einer internistischen und einer orthopädischen Facharztpraxis in Bremen tätig. Seine Tätigkeit setzte er im DIAKO 1997 als Facharzt in der Klinik für Anästhesie, Notfall- und Intensivmedizin fort und etablierte dort den Akut-Schmerzdienst für die operierten Patienten. 2006 qualifizierte er sich im Rotes Kreuz Krankenhaus bei seinem Vorgänger, Prof. Dr. Michael Strumpf, für die „Spezielle Schmerztherapie“. Im Januar 2007 wechselte er als Leitender Arzt der Schmerztherapie und Oberarzt der Anästhesieabteilung ins St. Joseph-Hospital in Bremerhaven. Dort verantwortete der Experte bis Ende September 2008 die multimodale ambulante und stationäre Schmerztherapie und betreute fächerübergreifend die Palliativstation (Station für unheilbar kranke Patienten).
Schnelle und optimale Versorgung von Tumorpatienten, verantwortungsvolle Palliativtherapie und die Behandlung nach neuesten Erkenntnissen bei neuropathischen Schmerzen werden Schwerpunkte seiner künftigen Arbeit am RKK sein. Der Experte ist ebenfalls erfahren in der Behandlung von chronischen Kopfschmerzen bei Kindern und Erwachsenen und Morbus Sudeck (dem komplexen regionalen Schmerzsyndrom CPRS), welches nach einer leichten Verletzung oder Operation an Hand oder Fuß entstehen kann. Er wird auch die Spiegeltherapie als eine ergänzende Behandlungsform gegen Phantomschmerzen und andere Schmerzsyndrome einsetzen. Einmal jährlich möchte der engagierte Mediziner die Türen des Bremer Schmerzzentrums am RKK zur „Schmerz-Akademie“ für Interessierte und Betroffene öffnen.
Der gebürtige Bremer berät die Kassenärztliche Vereinigung Bremen im Rahmen der „Qualitätskommission Schmerztherapie“ und ist aktives Mitglied in verschiedenen wissenschaftlichen schmerztherapeutischen Fachgesellschaften, beispielsweise der Deutschen Sertürner Gesellschaft, der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes und der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft. Ein Engagement, das den Schmerzpatienten am RKK zugute kommt: Ulma bringt neueste wissenschaftliche Erkenntnisse in seine Tätigkeit im RKK ein. Sein Wissen gibt er auch durch die volle Weiterbildungsbefugnis für Spezielle Schmerztherapie der Ärztekammer Bremen an den medizinischen Nachwuchs weiter.