06.11.2006
Wenn die Hand kribbelt
Informationsveranstaltung in der Roland Klinik am Mittwoch, 22. November 2006
Taubheit, Kribbeln, Schmerzen in Arm oder Hand: eingeklemmte und beschädigte Nerven können viele Beschwerden auslösen. Unter dem Motto ‚Wenn die Hand kribbelt’ greift die Roland Klinik dieses Thema auf und lädt Betroffene und Interessierte ein, sich am Mittwoch, 22. November von 18.00 bis 20.00 Uhr kostenlos über Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten für „Nervenkompressionssyndrome“ im Bereich des Arms zu informieren. Im Anschluss an die Vorträge stehen die Ärzte gerne für Fragen zur Verfügung.
Im Mittelpunkt stehen an diesem Abend die drei Nervenstränge, die von der Schulter bis zur Hand durch den Arm laufen: der Mittelnerv (Nervus medianus), der Speichennerv (Nervus radialis) und der Ellennerv (Nervus ulnaris). Den Anfang macht Dr. Zsolt Fekete, Chefarzt des Wirbelsäulenzentrums, das seit dem 1. Juli 2005 zur Roland Klinik gehört. Er spricht über Einengungssyndrome im Bereich der Halswirbelsäule. Häufig kommen Beschwerden in der Hand aus Nerveneinengungen in der Halswirbelsäule.
Dr. Gabriele Porzberg, Oberärztin der Klinik für Hand- und rekonstruktive Chirurgie der Roland Klinik, wird über Schädigungen des Mittelnervs und die daraus entstehenden Folgen referieren. Der Mittelnerv läuft über die Innenseite des Oberarms und zieht dann unter den Muskeln hindurch auf die Handflächenseite des Unterarms. Typische Beschwerden bei einer Beeinträchtigung dieses Nervs sind zum Beispiel Taubheit oder Kribbeln in Arm oder Hand. Oft treten auch nachts Schmerzen auf, die durch den ganzen Arm ziehen können. Aufstehen und das Massieren der betroffenen Hand bzw. Ausschütteln löst die Taubheit und die Schmerzen in den meisten Fällen aber schnell wieder.
Außerdem spricht Oberarzt Dr. Rüdiger Spicher über Schädigungen des Speichennervs. Eine Radialislähmung tritt vor allem im Bereich des Oberarms auf, wo der Nerv direkt am Knochen liegt. Häufige Ursachen hierfür sind Frakturen des Oberarmknochens oder langes Liegen auf der Seite. Das „Fallhandsyndrom“ – Kraftlosigkeit in der Hand, so dass manchmal Gegenstände fallengelassen werden –, Taubheitsgefühl in den Fingern und Schmerzen am Ellenbogen, die nicht selten bis zu den Schultern hochziehen, sind häufige Beschwerden.
Ähnliche Symptome können bei einer Einengung des Ellennervs auftreten. Dieser verläuft an der Innenseite des Oberarms zum Ellenbogenhöcker und dann auf der Seite der Elle weiter in Richtung Hand. Am Ellenbogenhöcker kann er beim Anstoßen des „Musikantenknochen“ außerdem eine heftige Schmerzreaktion auslösen. Näheres hierzu weiß Dr. Thomas Patzelt.
„Ein Nervenkompressionssyndrom kann medikamentös oder durch Physiotherapie behandelt werden. Zeigt dies keine Wirkung, kann eine Operation helfen“, weiß Dr. Hans Joachim Bauer, Chefarzt der Handchirurgie in der Roland Klinik. „Der entsprechende Nerv wird hierbei an der Problemstelle vorsichtig freigelegt und die Ursache der Nerveneinengung beseitigt.“ Die Chirurgie der peripheren Nerven nimmt an der Klinik für Hand- und rekonstruktive Chirurgie der Roland Klinik einen herausragenden Platz ein. Dr. Bauer hat als einziger Handchirurg in Bremen die Zulassung zur Versorgung Unfallverletzter.
Wenn die Hand kribbelt
Informationsveranstaltung
Mittwoch, 22. November 2006
18 – 20 Uhr
Roland Klinik
Niedersachsendamm 72/74
28201 Bremen