28.09.2012
Stillen – Wir sprechen über Bekanntes? Ungewöhnliches? Tabus?
Berufsverband der Still- und Lactationsberaterinnen veranstaltete kurz vor der Weltstillwoche eine Fachtagung im Krankenhaus St. Joseph-Stift Bremen
Über 50 Hebammen, Kinderkrankenschwestern, Krankenschwestern und Ärzte aus ganz Norddeutschland kamen am Samstag, den 22. September im St. Joseph-Stift zusammen. Bei der Fachtagung „Stillen - Wir sprechen über Bekanntes? Ungewöhnliches? Tabus?“ erhielten sie wichtigen Input für ihre Arbeit in Krankenhäusern und niedergelassenen Hebammenpraxen.
Zu der Veranstaltung lud der Berufsverband der Still- und Lactationsberaterinnen IBCLC e.V. (BDL) ein. Der BDL verfolgt das Ziel, mit berufsübergreifender Zusammenarbeit das Stillen zu fördern. Ganz nach dem Motto der Veranstaltung wurden am vergangenen Samstag die vielfältigen Aspekte des Stillens als auch seine Tabus in den Vorträgen thematisiert. Die Themen reichten von „Stillen von Frühgeborenen“ über „Langzeitstillen“ bis hin zu „Stillen nach Brust OPs und Piercing“ und wurden im Plenum anschließend rege diskutiert. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass die Tagung eine gelungene Vorbereitung zur diesjährigen Weltstillwoche vom 1. bis 7. Oktober 2012 darstellte.
Die Weltstillwoche wird jährlich in über 120 Ländern begangen und ist die größte gemeinsame Kampagne aller das Stillen fördernden Organisationen. In Europa findet sie in der 40. Kalenderwoche, analog zu 40 Schwangerschaftswochen, statt und steht dieses Jahr unter dem Motto „Stillen - aus Erfahrung die Zukunft gestalten“. Im Blickpunkt der Weltstillwoche 2012 steht das zehnjährige Bestehen der Globalen Strategie von WHO und UNICEF zur Säuglings und Kleinkinderernährung, die im Mai 2002 von der Weltgesundheitsversammlung verabschiedet wurde. Die Globale Strategie basiert auf dem Menschenrecht für angemessene Ernährung und hat sich zum Ziel gesetzt, durch optimale Ernährung den Ernährungszustand, das Wachstum und die Entwicklung, die Gesundheit und das Überleben von Säuglingen und Kleinkindern weltweit zu verbessern.
Nicht nur die Fachweiterbildung zum Thema Stillen liegt dem St. Joseph-Stift am Herzen. Im Schwachhauser Krankenhaus wird Stillförderung tagtäglich groß geschrieben. Jede Mutter, die ihr Baby stillen möchte, wird auf ihrem persönlichen Weg beim Stillen unterstützt: vom Bonding und ersten Stillen nach der Geburt bis hin zum Stillcafé nach der Entlassung und der Nachbetreuung durch die Hebamme. Selbstverständlich erhalten auch Mütter, die nicht stillen, Beratung und Unterstützung durch die Kinderkrankenschwestern und die Stillberaterin, z.B. bei der Auswahl und Zubereitung der richtigen Säuglingsnahrung und beim Aufbau der Mutter-Kind-Bindung.