09.07.2009
Zeichen Raum – Raum Zeichen
Neue Ausstellung mit Zeichnungen von Dieter Rogge und Skulpturen von Gunther Gerlach im Café K des Rotes Kreuz Krankenhauses
Vom 23. August bis 22. November zeigt das Rotes Kreuz Krankenhaus (RKK) Zeichnungen von Dieter Rogge und Skulpturen von Gunther Gerlach. Die Ausstellungseröffnung findet am Sonntag, 23. August um 11.30 Uhr im Café K der Klinik statt, die Eröffnungsrede hält der Kulturjournalist Rainer Beßling.
Rationale oder strategische Arbeitsweisen sind beiden Künstlern fremd - sie arbeiten spontan, expressiv und mit offenem Ausgang. Dem gebürtigen Bremer Dieter Rogge genügen Zeichenstift und Papier für seine Skizzen. Im Café K sind Zeichnungen und Stadtlandschaften zu sehen – inspiriert durch die Skulpturen des französischen Bildhauers Auguste Rodin. Auch Fotos regen den Künstler an, ebenso wie die Erinnerung an Gesehenes oder Erlebtes. Genau wie die Städte, zum Beispiel Paris oder Rom, selbst, wachsen Rogges Zeichnungen dieser Städte nach ihren eigenen Gesetzen manchmal auch ins Unüberschaubare, über den Rand des Blattes hinausdrängend. Auf den ersten Blick ein Gewirr von Linien und Flächen – unübersichtlich, nervös und verwirrend – breiten sich seine ausdruckstarken, spannungsvollen Linien wie Energiebündel auf dem Papier aus. Immer wieder gibt es Neues, Figürliches zu entdecken, nichts ist jedoch statisch und fest fixierbar – schon löst sich das gerade Entdeckte und Wiedererkannte auf und erinnert an flüchtige Bewegung. Dieter Rogges Werk offenbart Details, Tiefe, Harmonie – und erzeugt oft erst auf den zweiten Blick ein harmonisches, ästhetisches Gleichgewicht.
Gunther Gerlachs Material ist das Holz. Statt dessen natürliche Eigenschaften wie Maserungen oder Formen glatt und perfekt herauszuarbeiten, bearbeitet er es in seiner Werkstatt mit der Kettensäge. So entstehen sehr ursprüngliche, auf den ersten Blick unfertige und doch völlig eigene Skulpturen –zersplittert, geritzt, gekerbt, zersägt, gebrochen. Einige Skulpturen verfremdet Gerlach mit Farbe und macht sie dadurch leicht oder schwer. Durch das Bearbeiten mit der Kettensäge errichtet er Widersprüche, die den Skulpturen ihr Wesen geben. Seine Skulpturen stehen in Beziehung zueinander. Wie in einer Familie spürt der Betrachter Miteinander, Nähe und Wärme, Begegnungen, Berührungen, Anziehung und Abstoßung. Je nachdem, von welcher Perspektive aus man sie betrachtet, nehmen die Kunstwerke Einfluss auf den Raum und lassen den Betrachter immer wieder neues Entdecken: Assoziieren erlaubt! Gunther Gerlachs Objekte zeugen von der individuellen Erfahrung von Raum und Zeit, die der Künstler in jedem Werk neu untersucht.
„Zeichen Raum – Raum Zeichen“
Dieter Rogge und Gunther Gerlach
23.August, 11.30 Uhr bis 22. November 2009, täglich von 7.15 bis 19.30 Uhr im Café K
Rotes Kreuz Krankenhaus Bremen, St.-Pauli-Deich 24, 28199 Bremen
http://www.roteskreuzkrankenhaus.de