Alle 19 Minuten wird in Deutschland eine Amputation aufgrund diabetischer Fußschädigungen durchgeführt. Die erfahrene Wundmanagerin Simone Sentker im St. Joseph-Stift weiß: Mit der richtigen Strategie ist viel Leid vermeidbar.
Das sogenannte Diabetische Fußsyndrom betrifft viele Diabetiker, jeder Zehnte entwickelt ernsthafte Probleme. »Die Kombination aus Nervenschäden und Durchblutungsstörungen ist tückisch«, weiß Simone Sentker, Wundmanagerin im St. Joseph-Stift. Sie versorgt in Kooperation mit den behandelnden Ärzten und dem Pflegepersonal auf den Stationen Patienten mit chronischen Wunden, die häufig den Schweregrad ihrer Erkrankung nicht kennen. »Durch die Nervenschäden fehlt Betroffenen oft das Schmerzempfinden. Wunden an der Fußunterseite werden oft erst wahrgenommen, wenn eine Entzündung tief eingedrungen und Gewebe abgestorben ist.« Zwar liegt der Fokus ihrer Arbeit auf der Wundbehandlung, doch es ist ihr wichtig, Patienten vorbeugende Maßnahmen näherzubringen, um schwere Verläufe zu vermeiden. »Ich rate den Betroffenen: Werden Sie selbst zum Experten! Niemand kann so gut auf Ihre Füße achtgeben wie Sie selbst!«