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Moderner Kniegelenkersatz

»Sport gehört für viele Menschen zur Lebensqualität«

Sport und ein künstliches Kniegelenk sind kein ­Wider­spruch. Mit modernen Endoprothesen und der richtigen ­Sportart steht einem aktiven Leben nichts im Weg, sagt Professor Dr. Michael Bohnsack, Chefarzt und Leiter des Endoprothetikzentrums der Maximalversorgung im DIAKO.

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Professor Dr. Michael Bohnsack klärt vor einer OP, welches sportliche Niveau seine Patienten nach dem Eingriff erreichen wollen. 75 Prozent der Menschen mit Knieprothesen können weiterhin Sport ­treiben.

Gesundheit:Bremen: Professor Bohnsack, wie wichtig ist Ihren Patienten das Thema Sport?
Professor Dr. Michael Bohnsack: Regelmäßiger Sport gehört heute für viele Menschen zur Lebensqualität. Die Patienten erwarten, dass sie nach einer OP wieder mobil und schmerzfrei sind und Sport treiben können. Das gilt übrigens nicht nur für die Jüngeren. Niemand will seinen Lebensstil aufgrund einer Gelenkerkrankung verändern müssen. Studien haben gezeigt, dass Prothesenpatienten mit einem hohen Aktivitätsniveau deutlich zufriedener mit dem Operationsergebnis sind. Etwa 75 Prozent der Knieprothesenpatienten können nach der Rehabilitation wieder Sport treiben. Am besten ist es, bereits vor der Operation zu klären, welches sportliche Niveau der Patient nach der Genesung erwartet.

Welche Rolle spielen Auswahl der Prothese und Operationsmethode?
Neue anatomische Gelenkmodelle in allen Varianten und Größen ermöglichen es, für jeden Patienten das bestmögliche Implantat zu finden. Und dank der modernen gewebeschonenden Operationsverfahren können sich die Patienten nach der Implantation eines neuen Gelenks in der Regel wieder schmerzfrei sportlich betätigen. Wir verwenden Oberflächenprothesen, bei denen Knochen und Bänder weitgehend intakt bleiben und annähernd die natürliche anatomische Funktion des Gelenks beibehalten wird.

Was genau sind Oberflächenprothesen?
Diese sind der natürlichen Gelenkoberfläche nachempfunden und ersetzen die abgenutzten Knorpeloberflächen. Wir achten darauf, die operative Entfernung von krankem oder überschüssigem Gewebe am Knochen so schonend und minimal wie möglich durchzuführen und die Muskeln, Bänder und Sehnen zu erhalten. Im Gegensatz zu den früher verwendeten ›Scharniergelenken‹ kann der natürliche Roll-Gleit-Mechanismus des Gelenks mit den modernen Oberflächenimplantaten weiterhin stattfinden.

Gibt es sportliche Einschränkungen nach der erfolgreichen Knie-OP?
Zunächst möchte ich betonen, dass dem Patienten eine wichtige Rolle beim Erhalt seiner Beweglichkeit zukommt. Die Bewegungsfähigkeit des neuen Gelenks ist sehr wichtig und sollte trainiert werden. Dabei hilft Sport wie Walking, Wandern, Radfahren und Schwimmen. Bewegungen mit geringen Belastungen können die Patienten stundenlang wiederholen. Hohe wiederkehrende Stoßbelastungen – wie beim Joggen, wenn die Gelenke bei jedem Schritt enorme Gewichte abfangen müssen – sollten dagegen vermieden werden, um die Verbindung der Oberfläche zum Knochen nicht frühzeitig zu lockern. Auch anspruchsvolle Sportarten wie Skifahren, Tennis oder Surfen sind möglich, erfordern jedoch eine exzellente Koordination und Technik vom Sportler.

Das Gespräch führte Ingo Hartel

Kontakt

Professor Dr. Michel Bohnsack
Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie und Leiter des Endoprothetikzentrums der Maximalversorgung
o421 6102-1501
orthopädie@diako-bremen.de

DIAKO Ev. Diakonie-Krankenhaus
Gröpelinger Heerstraße 406–408
28239 Bremen
www.diako-bremen.de
www.facebook.com/diako.bremen

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