Freie Kliniken Bremen — Vierfach umsorgt

Knie-OP

»Die Reha beginnt direkt im Aufwachraum«

Ein spezielles orthopädisches Vorgehen bei Knie-OPs in der Roland-Klinik hilft, Risiken zu vermeiden, und fördert eine schnelle Mobilisation. Chefarzt Professor Dr. Ralf Skripitz, Leiter des Endoprothetikzentrums der Maximalversorgung, über die Vorteile des Verfahrens.

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Chefarzt Professor Dr. Ralf Skripitz weiß um die Vorteile einer frühzeitigen Mobilisation. Je schneller das Knie wieder in Bewegung kommt, desto ­besser verläuft die Heilung.

Gesundheit:Bremen: Was sind häufige Probleme nach einer Knie-OP?
Professor Dr. Ralf Skripitz: Es können beispielsweise Infektionen, Schäden an Haut, Muskeln und Gewebe oder postoperative Kapselschmerzen auftreten. Wir verhindern dies bei vielen Knie-OPs durch eine Kombination von Maßnahmen. Dazu gehört, dass wir zum Beispiel bei einem Gelenkersatz nur kleine Schnitte von acht bis zehn Zentimetern für minimalinvasive Zugänge machen. Im Vergleich zu den früher üblichen großen Schnitten am Knie ist das ein deutlich muskelschonenderes Verfahren mit guter Heilung. Den Anfang macht aber bereits die Art der Narkose beziehungsweise der Betäubung: Wir kombinieren eine leichte Intubationsnarkose oder Spinalanästhesie mit einer lokalen Infiltrationsanästhesie, genannt LIA.

Warum nutzen Sie diese Kombination?
In der Vergangenheit stürzten vereinzelt Patienten kurz nach Operationen am Knie. Warum? Sie hatten aufgrund der Narkose und des Schmerzkatheters zwar keine Schmerzen, aber auch keine wirkliche Kontrolle über ihr Bein. Mit unserer verfeinerten Narkosemethode schläft der Patient während der OP und ist schmerzfrei. Nach dem Eingriff ist er aber dann schnell wieder ansprechbar und kann das behandelte Bein kontrolliert bewegen. So entfällt das Risiko von Nebenwirkungen oder Komplikationen, die mit einer Vollnarkose immer einhergehen können. Dazu kommt, dass wir höchst selten Schläuche für Schmerzkatheter legen und folglich auch nicht ziehen müssen. Das stoppt die Gefahr von zeitweiligen Lähmungen und Infektionen. Und: Bei Kniepatienten ist in der Regel das Bein durch Schonhaltungen verkürzt. Unter der OP dehnen und strecken wir es, was früher zur Folge hatte, dass die Kapseln stark schmerzten. Dank LIA, der gezielten lokalen Anästhesie, die selbst die hintere Gelenkkapsel erreicht und betäubt, gibt es nach dem Eingriff keine Kapselschmerzen mehr.

Bei Knie-OPs setzen Sie außerdem konsequent Tranexamsäure ein, warum?
Tranexamsäure ist ein Wirkstoff, der Blutungen vermindert und Blutgerinnung fördert, ohne die Gefahr einer Thrombose. Der Patient verliert damit deutlich weniger Blut und benötigt in der Regel keine Blutkonserve. Was gut ist, denn die Gabe von Fremdblut birgt immer ein gewisses Risiko, dass es zu Komplikationen kommt.

Wann startet für Ihre Kniepatienten die Rehabilitation?
Direkt nach der Operation im Aufwachraum beginnt die Reha! Das fühlt sich gewiss sehr früh an und ist nur wegen unseres speziellen Narkoseverfahrens machbar. Wissenschaftlich belegt ist, dass eine frühzeitige Mobilisation Menschen schneller wieder auf die Beine bringt. Dazu kommt der psychische Effekt: Unsere Patienten erleben direkt nach ihrem Eingriff, dass sich das Knie bewegen lässt. Das nimmt Ängste und gibt Vertrauen in den Heilungsprozess.

Das Gespräch führte Tine Klier

Kontakt

Professor Dr. Ralf Skripitz
Chefarzt im Zentrum für Endoprothetik, Fußchirurgie, Kinder- und Allgemeine Orthopädie/
Leiter Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung (EPZmax)
0421 8778-357
orthopaedie@roland-klinik.de

Roland-Klinik
Niedersachsendamm 72/74
28201 Bremen
www.roland-klinik.de

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