Freie Kliniken Bremen — Vierfach umsorgt

Gelenkprothesen

»Die Chancen überwiegen ganz klar«

Die Zuverlässigkeit von Gelenkprothesen ist in den Fokus der Öffentlichkeit geraten. Chefarzt Professor Dr. Ralf Skripitz, Leiter des Endoprothetikzentrums der Maximalversorgung in der Roland-Klinik, über Chancen und Risiken von Implantateinsätzen.

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Wie funktioniert ein künstliches Hüft­gelenk? Professor Dr. Ralf ­Skripitz erläutert seiner Patientin die Funktionsweise einer Prothese.

Gesundheit:Bremen: Ende 2018 veröffentlichten NDR, WDR und Süddeutsche Zeitung gemeinsam mit 250 Journalisten weltweit die ›Implant Files‹: Berichte, die erhebliche Mängel bei der Zulassung von Medizinprodukten aufzeigten. Seither erscheinen immer wieder Medienberichte über Gesundheitsrisiken durch den Einsatz von unzureichend getesteten Implantaten. Können Sie solche Eingriffe noch ruhigen Gewissens durchführen?
Professor Dr. Ralf Skripitz: Ja, denn die Qualität von Medizinprodukten ist nicht erst seit diesen Berichten ein sehr wichtiges Thema für uns. Mitentscheidend für den Erfolg einer solchen Operation ist, dass die Implantate aus hochwertigem Material bestehen, auf dem neuesten Stand der Forschung sind und sich in Langzeitstudien bewährt haben. Wir arbeiten deshalb ausschließlich mit langfristig und einwandfrei getesteten Endoprothesen, mit denen wir über Jahre sehr gute Erfahrungen gemacht haben. Darüber hinaus tauschen wir uns nicht nur intensiv mit den Herstellern aus, sondern auch mit unseren Patienten, die mit den Implantanten leben.

Helfen Gesetze, die Zuverlässigkeit von Prothesen zu erhöhen?
Die verschärften EU-Richtlinien für Produktzulassungen tragen grundlegend zu einer noch höheren Material- und Fertigungsqualität bei. Von großer Bedeutung für alle Seiten ist aber ebenso die transparente Veröffentlichung von Behandlungsergebnissen und zukünftig in letzter Konsequenz auch die Verfolgung von Gesetzesverstößen.

Wo können sich Patienten über die Qualität von Prothesen informieren?
Für Patienten sind Behandlungsergebnisse im Bremer Krankenhausspiegel in Form von verständlichen Texten und übersichtlichen Schaubildern offengelegt. Für Transparenz sorgt darüber hinaus das Endoprothesenregister Deutschland. Das EPRD verknüpft Routinedaten mit neuen Informationen über den Einbau künstlicher Gelenke und wertet die Daten aus – unter anderem in Hinblick auf die Qualität der Implantate.

Was überwiegt also bei einem solchen Eingriff: Chancen oder Risiken?
Ganz klar die Chancen! Der künstliche Gelenkersatz ist eine Erfolgsgeschichte der modernen Medizin. Künstliche Gelenke bieten den Patienten oftmals die einzige Chance auf schmerzfreie Beweglichkeit und allein an der Roland-Klinik führen wir jedes Jahr um die 1000 erfolgreiche Gelenkersatz-Operationen durch.

Das Gespräch führte Pia Feldkamp

Webseiten zum Thema:

Endoprothesenregister Deutschland:
www.eprd.de

Bremer Krankenhausspiegel:
www.bremer-krankenhausspiegel.de

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte mit nationalen und internationalen Gesetzen:
www.bfarm.de/de/medizinprodukte

Kontakt

Professor Dr. Ralf Skripitz
Chefarzt des Zentrums für Endoprothetik, Fußchirurgie, Kinder- und Allgemeine Orthopädie
0421 8778-357
orthopaedie@roland-klinik.de

Roland-Klinik
Niedersachsendamm 72/74
28201 Bremen
www.roland-klinik.de
www.facebook.com/rolandklinik

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