Freie Kliniken Bremen — Vierfach umsorgt

Diabetesberatung

Heilmittel Haferflocken

Hafer ist ein wahres Konzentrat an Heil- und Nährstoffen: Aus diesem Grund bietet das St. Joseph-Stift ­Menschen mit Übergewicht, Diabetes und Fettstoffwechselstörungen die Therapieform ›Hafertage‹ an.

Silke Meiners

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Die Diabetesberaterinnen Ruth Schwarting und Christina Köpke zeigen ihrer Patientin, wie sich der Geschmack des Hafers mit Beeren, Lauch, gehobelten Mandeln sowie Kräutern, Zitronensaft oder Zimt verfeinern lässt.

Haferflocken sind auf den ersten Blick keine besonders aufregende Speise. Doch der Eindruck täuscht. Hafer ist ein Superfood: Das Getreide liefert viel Energie, schützt die Darmflora und ist gut für die Haut. Und besonders bei der Behandlung von Diabetes gilt: Der Einsatz von Hafer zahlt sich aus. Im St. Joseph-Stift setzen die Experten deshalb auf die Hafertage als Therapieform.

Ein erfahrenes Behandlungsteam aus Diabe­to­logen, Internisten, Diabetesberaterinnen, Diätassistenten, Psychologen, Wundmanagern und Podo­logen betreut Menschen mit Diabetes mellitus, so der korrekte Fach­begriff für die Erkrankung. Bei stationärer Aufnahme eines Patienten sind zunächst die Dia­betesberaterinnen ­Christina Köpke und Ruth Schwarting gefragt. In enger Abstimmung mit Teamkollegen und dem Patienten legen sie die Therapie fest. »Wir berücksichtigen die Gewohnheiten und Bedürfnisse der Person und machen dann einen passenden Vorschlag wie zum Beispiel die Hafertage«, sagt Schwarting.

Warum Hafer?

»Wir machen uns die guten Eigenschaften des Hafers zunutze«, erklärt Köpke. »Das Getreide lässt den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen. Schlüsselsubstanz ist das Beta-Glucan, ein sättigender und cholesterinbindender Ballaststoff.« So kann Hafer einer Insulinresistenz entgegenwirken. »Von Insulinresistenz spricht man, wenn das Insulin nicht mehr ausreichend wirkt, da die Zucker­bausteine unvollständig abgebaut werden und der Blutzuckerspiegel erhöht bleibt«, erklärt Schwarting. Die Bauchspeicheldrüse produziert immer mehr Insulin, ohne dass es seine Transportfunktion ausüben kann. »Dieser Überfluss an Insulin fördert die Gewichtszunahme, die häufig zu Übergewicht und einer Verfettung der Leber führt.«

Hier kommen die Hafertage zum Einsatz. Grundlage sind drei Mahlzeiten pro Tag mit insgesamt 225 Gramm Haferflocken, aufgekocht mit Wasser oder Gemüsebrühe. Mit Beeren, Gewürzen oder Kräutern lässt sich der Geschmack variieren. »Ein Erfolg ist bei konsequenter Durchführung nach drei Tagen zu erkennen«, berichtet Schwarting. »Die meisten unserer Patienten sind begeistert, wenn ab dem zweiten Tag schon die blutzucker­senkenden Medikamente reduziert oder sogar ganz abgesetzt werden können«, fügt Köpke hinzu.

Wenn Patienten die Hafertage zum ersten Mal anwenden, fällt ihnen das häufig in der Klinik mit fachlicher Begleitung leichter, als wenn sie es allein zu Hause probieren. Die Reduzierung der Mahlzeiten auf drei am Tag ist für viele eine Herausforderung. »Das Ergebnis überzeugt dann aber die meisten«, sagt Schwarting. »Wir empfehlen unseren Patienten für eine kon­tinuierliche Gewichtsabnahme einen Hafertag pro Woche.« Wer möchte, kann nach dem Krankenhausaufenthalt eine ambulante Beratung bei den beiden Expertinnen in Anspruch nehmen, die auch ­zertifizierte Ernährungsberaterinnen sind.

Kontakt

Ruth Schwarting & Christina Köpke
Diabetologie
0421 347-1135 (Anmeldung)
Diabetesberatung@sjs-bremen.de

Krankenhaus St. Joseph-Stift Bremen

Schwachhauser Heerstraße 54

28209 Bremen

www.sjs-bremen.de
https://www.facebook.com/stjosephstift

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