Interview
»Nach sechs Wochen wieder voll leistungsfähig«
Dr. Fabian Wolfrum ist Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie. Seit 2012 ist er im Krankenhaus St. Joseph-Stift tätig, seit Anfang 2018 leitet er das neu gegründete Zentrum für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie (ZPRÄC).
Gesundheit:Bremen: Der Brustbereich ist sehr sensibel. Ist da ein plastisch-chirurgischer Eingriff nicht besonders schmerzhaft?
Dr. Fabian Wolfrum: Das Schmerzempfinden ist sehr unterschiedlich und bedarf einer individuellen Behandlung, die durch spezialisierte Schmerztherapeuten unterstützt wird. Der überwiegende Teil plastisch-chirurgischer Operationen wird von den Patienten jedoch als wenig schmerzhaft empfunden.
Die Dauer der Brust-OP hängt von der Komplexität des Eingriffs ab. Wie lange müssen die Patientinnen anschließend im Krankenhaus bleiben?
Nach kleineren oder mittleren Eingriffen können unsere Patienten in zwei bis drei Tagen entlassen werden, nach einer aufwendigen Wiederherstellung etwa nach einer Woche. Erfahrungsgemäß sind die meisten Patienten nach sechs Wochen wieder voll leistungsfähig.
Werden die Kosten für eine Brust-OP von der Krankenkasse übernommen?
Wenn für den plastisch-chirurgischen Eingriff eine medizinische Indikation, das heißt eine Begründung besteht: ja. In diesem Fall muss vor der Behandlung ein Antrag auf Kostenübernahme gestellt werden. Nach einer Krebserkrankung werden die Kosten zur Brustwiederherstellung von den Versicherungen übernommen. Nur bei speziellen Maßnahmen muss eine Zustimmung eingeholt werden.
Können Frauen nach einer Brust-OP stillen?
Bei den meisten Eingriffen an der Brust wird die Verbindung vom Drüsengewebe zur Brustwarze nicht durchtrennt, sodass die Stillfähigkeit erhalten bleibt.
Ist trotz Brustimplantaten eine effektive Krebsvorsorge möglich?
Ultraschall, Kernspin- und Computertomografie sind jederzeit nach einer Operation und ohne Einschränkungen möglich. Eine Mammografie kann ebenfalls durchgeführt werden, wenn auch erst nach der vollständigen Abheilung. Vor einer Untersuchung sollte auf die Implantate hingewiesen werden.
Das Gespräch führte Anja Maria Ladewig.
Kontakt
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