Naturheilkundliche Mittel
Wohltuende Wärme, erfrischende Kälte
Die kühle und feuchte Luft der Herbst- und Winterzeit bietet sogenannten Kälteerkrankungen eine optimale Grundlage. Im St. Joseph-Stift helfen naturheilkundliche Heilmittel und traditionelle chinesische Medizin, den Körper therapierend zu wärmen – oder auch zu kühlen.
Kälte und Feuchtigkeit fördern nicht nur klassische Akuterkrankungen wie Erkältungen, sondern verschlimmern auch die Symptome bei chronischen Erkrankungen wie Arthrose. »Wenn die Witterung bei Menschen zu Gelenksteifheit und -schmerzen führt, spricht man in der traditionellen chinesischen Medizin von einer sogenannten Kälteerkrankung. In diesem Fall haben wir es mit ›schlechter Kälte im Körper‹ zu tun, die wärmende Anwendungen benötigt«, weiß Dr. Susanne Dörffel, Internistin und Leiterin der Klinik für Naturheilverfahren des St. Joseph-Stift. »Eine Behandlung durch Wärme – etwa mittels Moorkissen, Wickeln und Auflagen, speziellen Teerezepturen oder wärmenden Salben – ist zu empfehlen«, erklärt Dr. Claudia Müller. Die Internistin leitet die an die Klinik angeschlossene Ambulanz für Naturheilverfahren.
Doch Wärme kann bei einem akuten Arthroseschub unverträglich sein. »Bei dieser sogenannten aktivierten Arthrose können temporär kühlende Maßnahmen wohltuend sein – zum Beispiel in Form von Quarkwickeln, Auflagen mit Weißkohl oder Retterspitzumschlägen«, erläutert Dörffel. Bei wiederkehrenden Beschwerden kann auch eine Blutegeltherapie helfen. Die Tiere geben unter anderem entzündungshemmende und durchblutungsfördernde Stoffe ab, die den Reizzustand im Gelenk lindern.
Balance durch saisonale, regionale Lebensmittel
»Viele Menschen spüren, wann ihnen der Sinn nach wärmenden Eintöpfen oder Tees steht. Ingwer und Nelken haben einen ähnlichen Effekt«, erläutert die Expertin. Um den Körper in der Balance zu halten, sollten zudem saisonale Nahrungsmittel bevorzugt werden. Aus wärmeren Ländern importiertes Obst wirkt kühlend auf den Körper, während heimische Butterrüben oder Wirsingkohl die im europäischen nasskalten Winter benötigte Wärme liefern.
»Besonders bei chronischen Erkrankungen ist eine individuelle Beratung über naturheilkundliche Maßnahmen sinnvoll, die man in unserer Ambulanz durchführen lassen kann«, betont Müller. »Bei ausgeprägter Symptomatik stellt auch ein stationärer Aufenthalt in unserer Klinik für Naturheilverfahren eine Behandlungsoption dar. Der Aufenthalt wird von den Krankenkassen übernommen.«
Teerezeptur bei Arthrose und Kälteempfindlichkeit
Der Tee wirkt wärmend, stärkend und verbessert die Beweglichkeit der Gelenke. Der Tee sollte nicht bei aktivierter Arthrose (Überwärmung der Gelenke) getrunken werden!
Rezeptur (Zutaten aus der Apotheke):
- 30g Kalmus (Rhiz. Calami)
- 30g Brennnesselkraut (Fol. Urticae)
- 25g Vogelmiere (H. Stellariae med.)
- 20g Pfefferminzblätter (Fol. Menthae piperite)
- 20g Ackerschachtelhalm (H. Equiseti)
- 15g Wacholder (Fruct. Juniperi)
- 10g Süßholzwurzel (Rad. Liquiritiae)
- 10g Malvenblüten (Flor. Malvae)
Zubereitung:
- Ein gestrichener EL der Mischung auf einen Becher (circa 250ml), mit kochendem Wasser übergießen
- 10–15 Minuten zugedeckt ziehen lassen, dann durch Teesieb geben
- 3× täglich eine Tasse circa 15 Minuten vor den Mahlzeiten oder zwischen den Mahlzeiten trinken
Kontakt
Klinik für Naturheilverfahren
0421-347-1763
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Krankenhaus St. Joseph-Stift Bremen
Schwachhauser Heerstraße 54
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