Kreuzbandriss
Auf die Piste, fertig – Vorsicht!
Therapieformen der Roland-Klinik für den Kreuzbandriss, eine der häufigsten Verletzungen im Winter.
Wintersportler freuen sich auf den ersten Schnee, denn dann geht es endlich wieder auf die Piste. Bewegung an der frischen Luft ist Wohltat und Stärkung zugleich – nicht zuletzt für den Bewegungsapparat. Doch der Sport auf Skiern, Snowboard und Langlaufbrettern birgt auch Verletzungsgefahren. Vor allem das Knie ist gefährdet.
Kniegelenke halten Belastungen von bis zu 1,5 Tonnen aus – allerdings nur bei senkrechter Krafteinwirkung. Da es beim Wintersport oft zu schräg einwirkenden und überraschenden Bewegungen kommt, können Knieverletzungen die Folge sein. Die häufigste Diagnose lautet: Kreuzbandriss. Begleitend treten oft Verletzungen am Meniskus auf, denn dieser übernimmt eine Art Stoßdämpferfunktion und verteilt die Lasten im Kniegelenk.
»Die Kreuzbänder sorgen zusammen mit den Muskeln dafür, dass der Mensch sein Knie drehen und beugen kann und es trotzdem stabil bleibt. Die vorderen und hinteren Bänder verbinden Ober- und Unterschenkel miteinander. Zum Riss kommt es beispielsweise bei einer Drehbewegung, wenn sich der Unterschenkel nach außen dreht, während der Oberschenkel noch in der geraden Position bleibt«, erläutert Dr. Rüdiger Ahrens, Chefarzt im Zentrum für Schulterchirurgie, Arthroskopische Chirurgie und Sporttraumatologie in der Roland-Klinik.
Der Diagnose geht eine Untersuchung der Beweglichkeit voraus, Röntgenaufnahmen helfen, mögliche Knochenverletzungen aufzuzeigen. Auch eine Punktion oder Kernspintomografie kann nötig sein. Hierbei werden mithilfe elektromagnetischer Wellen die Körperschichten dreidimensional dargestellt. Orthopäde Rüdiger Ahrens betont: »Ein Kreuzbandriss muss immer behandelt werden, um eine chronische Instabilität des Kniegelenkes zu vermeiden. Ob eine konservative Therapie oder eine Operation zum Einsatz kommt, hängt vom Ausmaß der Verletzung und der zukünftigen beruflichen und sportlichen Belastung ab.«
In den meisten Fällen ist das vordere Kreuzband betroffen und muss durch eine Operation fixiert oder ersetzt werden. Am häufigsten werden dafür körpereigene Sehnen verwendet: die Semitendinosussehne aus dem Bereich des hinteren Oberschenkels oder die Patella- beziehungsweise Quadrizepssehne aus dem vorderen Bereich des Kniegelenks. »Beide Verfahren haben Vor- und Nachteile, über ihren Einsatz wird mmer individuell entschieden«, so der Orthopäde. In der Roland-Klinik werden zum Fixieren der Semitendinosussehne knopfgroße Titanplättchen verwendet, die die vierfach geschlungene Sehne gespannt halten – ein für den Patienten sehr schonendes Verfahren. Bei zusätzlichen Knochenschäden kommt die Patella- oder Quadrizepssehne mit Knochenersatz zur Anwendung.
Nach der Operation ist eine physiotherapeutische Behandlung wichtig, um die Muskulatur aufzubauen und eine vollständige Belastungsfähigkeit zu erlangen. In den ersten Wochen schützt eine Knieorthese (Schiene) und dient der frühen Mobilisation. Eine volle Belastbarkeit ist erst nach circa einem Jahr zu erwarten, doch bereits nach sechs Monaten sind sportliche Aktivitäten möglich. Wenn also alles gut verläuft, kann sogar der Wintersport in der nächsten Saison geplant werden!
Wintersportverletzungen vermeiden
- Vorbereitendes Muskel- und Ausdauertraining, zum Beispiel spezielle Skigymnastik oder Training auf dem ›Balance Pad‹ zur Stärkung der Tiefenmuskulatur
- Aufwärmübungen vor jedem Start sind Pflicht
- Fahrtempo anpassen: persönlichen Fitnessgrad sowie Sicht- und Pistenverhältnisse berücksichtigen!
- Volle Konzentration – von Anfang bis Ende!
Kontakt
Dr. Rüdiger Ahrens
Chefarzt des Zentrums für Schulterchirurgie, Arthroskopische Chirurgie und Sporttraumatologie
0421-8778-372
orthopaedie2@roland-klinik.de
Roland-Klinik
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