Oberflächiges Harnblasenkarzinom
Effektiver Eingriff, engmaschige Nachsorge
Bereits zum fünften Mal seit 2010 hat sich bei Hans Gottwald ein oberflächliches Harnblasenkarzinom gebildet. Der 84-Jährige nimmt es gelassen, denn den erforderlichen Eingriff im DIAKO hat er gut überstanden.
Schmerzen spürt Hans Gottwald keine. Die hatte er übrigens auch nicht, als sich der Tumor bildete. »Man merkt es insbesondere durch Blut im Urin«, sagt Hans Gottwald. Sein Urologe habe dann bei einer Blasenspiegelung ein sogenanntes Rezidiv (vom Lateinischen recidere = zurückfallen) diagnostiziert, ein auf die Schleimhaut beschränktes, oberflächliches Harnblasenkarzinom. Im Februar ließ Gottwald sich erstmals im DIAKO behandeln, darauf folgte ein viertägiger Krankenhausaufenthalt im April. »Es ging gut, schnell und hatte den gewünschten Erfolg. Hut ab dafür, was der Doktor geleistet hat!«, fasst er die Behandlung zusammen.
Das Urothelkarzinom, eine Krebserkrankung der Harnblase, hat einen chronischen Charakter, da die oberflächlich wachsenden Tumore häufig wiederkehren (rezidivieren), erläutert der Chefarzt der Urologie, Dr. Martin Sommerauer. Die Krankengeschichte von Hans Gottwald, der nach der Erstdiagnose im Jahr 2010 auch 2013, 2016, 2017 und nun erneut behandelt werden musste, sei beispielhaft.
Der Chefarzt berichtet, dass die Erkrankung in zwei Schritten behandelt wird. »Wir haben Herrn Gottwald das Karzinom Ende Februar entfernt. Der Eingriff wurde durch die Harnröhre vorgenommen. Einige Stunden nach dieser Operation gaben wir ein Chemotherapeutikum direkt in die Blase, um dort schwimmende Tumorzellen abzutöten.« Dieses wirke mit hoher Effektivität direkt an der Stelle des entfernten Tumors, ohne weitere systemische Nebenwirkungen hervorzurufen, weil es nicht in den Blutkreislauf gelange. Etwa sechs Wochen später erfolgte im April der zweite Eingriff, bei dem zur Sicherheit weiteres Gewebe ausgeschabt wurde.
Von der Erkrankung sind insbesondere ältere Männer betroffen, gut ein Viertel der neu erkrankten Menschen sind Frauen. Zum Zeitpunkt der Erstdiagnose haben etwa 70 Prozent der Patienten einen oberflächlichen und 30 Prozent einen muskelinvasiven Tumor, bei dem das Tumorwachstum die Muskelschicht der Harnblasenwand erreicht hat. Aufgrund der schnellen Bildung von Metastasen ist die Entfernung der Blase beim muskelinvasiven Karzinom die zielführende Therapie der Wahl.
Nach Aussage Sommerauers gehört aktives und passives Rauchen zu den größten Risikofaktoren für die Bildung eines Harnblasenkarzinoms. Das ist auch Hans Gottwald bekannt. Der ehemalige Lehrer hat allerdings so gut wie nie geraucht. »Ich bin eigentlich immer gesund gewesen. Aber auch eine gesunde Lebensführung kann offenbar nicht vor einer solchen Erkrankung schützen«, sagt er.
Auf jeden Fall ist er froh, dass er so schnell entlassen werden konnte. Nicht ohne den Hinweis, dass er alle drei Monate zur Nachsorge wieder beim Urologen erscheinen muss.
Kontakt
Dr. Martin Sommerauer
Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie
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DIAKO Ev. Diakonie-Krankenhaus
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