Adipositas
»Wir bringen den Körper wieder in Form«
Extrem übergewichtige Menschen, die sich zur Verkleinerung des Magenvolumens einer Adipositas-Operation unterziehen, verlieren anschließend enorm an Gewicht. Ziel der plastisch-ästhetischen Chirurgie im DIAKO ist es, den Körper danach zu straffen und dessen Konturen wiederherzustellen. Sektionsleiter Professor Dr. Christian Herold im Gespräch.
Gesundheit:Bremen: Warum ist eine operative Nachbehandlung nötig, wenn ein Patient einen Adipositas-Eingriff zur Verkleinerung des Magenvolumens hinter sich hat?
Professor Dr. Christian Herold: Sie müssen sich vorstellen, dass viele Patienten ihr Gewicht mehr als halbieren. Der Gewichtsverlust nach einer bariatrischen Behandlung, das heißt einer medizinischen Behandlung des Übergewichts, kann durchaus über 100 Kilogramm betragen. Dabei kommt es zur Erschlaffung von Bauch, Brust, Armen und Beinen sowie anderer Körperpartien. Der Mensch hat zwar abgenommen und sein Zielgewicht erreicht, aber der letzte Schritt steht noch aus. Wir entfernen die Hautlappen und Fettschürzen sowie das überflüssige Fettgewebe und bringen den Körper wieder in Form.
Sind dafür mehrere Eingriffe nötig?
Ja, wenn das Zielgewicht einige Monate stabil ist, nehmen wir nach und nach an einzelnen Körperregionen wie Bauch, Beinen, Brust, Po oder Armen Eingriffe vor. In der Regel richten wir uns dabei nach der Dringlichkeit, die der Patient empfindet.
Bleiben dabei Narben zurück?
Beim Entfernen überschüssigen Gewebes entstehen oft große Wunden und damit verbunden auch Narben. Als plastisch-ästhetischer Chirurg habe ich natürlich den Anspruch, diese möglichst dezent zu halten. Wir nähen den Faden in der Haut, später löst er sich auf. So sind Narben weniger sichtbar als bei außen liegenden Nähten.
Tragen die Krankenkassen die Kosten für diese Eingriffe?
Zumeist schon. Schließlich sind die Eingriffe nicht rein kosmetischer Natur, sie dienen auch der funktionellen Verbesserung.
Was kann man sich darunter vorstellen?
Unter größeren Hautlappen können schnell Entzündungen entstehen. Und wenn die Oberschenkel nicht geformt werden, reiben die Hautlappen permanent gegeneinander, das ist unangenehm. Die Formung trägt maßgeblich dazu bei, dass der Körper in ein harmonisches Gleichgewicht gebracht wird.
Welche weiteren Aufgaben haben Sie im DIAKO?
Ich arbeite auch eng mit dem zertifizierten Brustzentrum zusammen, wenn es um plastisch-chirurgischen Brustaufbau geht. Außerdem kümmere ich mich um die Therapie chronischer Wunden. Ein besonderer Schwerpunkt meiner Arbeit ist ferner die Eigenfetttransplantation zur Behandlung von Arthrose in der Hand.
Das Gespräch führte Ingo Hartel.
Kontakt
Prof. Dr. Christian Herold
Sektionsleiter Ästhetische Chirurgie
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DIAKO Ev. Diakonie-Krankenhaus
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