Freie Kliniken Bremen — Vierfach umsorgt

Pankreatitis

Bald wieder an Bord

Als Jens P. ins DIAKO kam, litt er an einer lebensbedrohlichen Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis). Durch eine komplexe endoskopische Behandlung konnte eine riskante offene Operation vermieden werden.

Ingo Hartel

Mag24 Diako Pankreatitis Q
Akute Pankreatitis
1 – Entzündete Bauchspeicheldrüse
2 – Zwölffingerdarm
3 – Gallenstein blockiert Gallengang und Ausführungsgang der Bauchspeicheldrüse

Der Krankheitsverlauf des passionierten Seglers Jens P. ist ein Paradebeispiel für die Verkettung unglücklicher Umstände. Wahrscheinlich löste die Passage eines kleinen Gallensteins die anfängliche Entzündung aus, berichtet Internist, Gastroenterologe und Intensivmediziner Dr. Carsten Moser, der gemeinsam mit Professor Dr. Martin Katschinski die Klinik für Innere Medizin leitet. Infolge der Entzündung starb ein erheblicher Teil der Bauchspeicheldrüse ab. Zudem bildeten sich hinter dem Magen durch Einwandern körpereigener Bakterien ein großer Eiterherd und eine Blutvergiftung. Moser: »In einer Notfallmaßnahme der ersten Tage haben wir den Abszess endosonografisch gesteuert punktiert. Unter Einbeziehung des Verfahrens der Endoskopie, das durch eine Sonde Einblick in die Körperhöhlen ermöglicht, vergrößerten wir peu à peu die künstliche Öffnung in der Magenhinterwand zu einem zwei Zentimeter großen Loch. So konnten der Eiter abfließen und die Bauchhöhle gespült werden.«

Mag24 Diako Pankreatitis 01 H
Dr. Carsten Moser, Chefarzt der Medizinischen Klinik I

Endoskopischer Eingriff vermied offene OP

Kontrolluntersuchungen mit Ultraschall und Computertomografie zeigten, dass sich – wie häufig bei solch komplizierten Verläufen einer Pankreatitis – die Infektion hinter der linken Niere bis ins kleine Becken ausgedehnt hatte. Daher schuf Carsten Moser über die linke Flanke des Patienten einen zweiten minimalinvasiven endoskopischen Zugang, um diesen Teil besser zu erreichen. Moser: »Durch die Maßnahme konnte eine lebensgefährliche offene Operation verhindert werden. In zusätzlichen 20 Sitzungen haben wir infiziertes Gewebe abgetragen, Wundspülungen vorgenommen und Drainagen angelegt.« Mit zwei Spezialclips wurde das Loch in der Magenhinterwand verschlossen. »Es handelt sich um ein neuartiges Clip-System, das erheblich höhere Verschlusskräfte bietet und dadurch die Abdichtung größerer Wanddefekte ermöglicht«, erläutert der Mediziner. Andere Komplikationen wie akutes Nieren- und Leberversagen konnten durch medikamentöse Therapien geheilt werden.  

Nach vier Monaten auf der Intensivstation hatte sich der Zustand von Jens P. so verbessert, dass er auf eine internistische Normalstation verlegt wurde. Er schaffte es, durch Physiotherapie wieder selbstständig zu gehen, sich zu waschen sowie essen und trinken zu können. »Es war eine schwierige Zeit«, erzählt Jens P., der sich als ehrenamtlicher Vorstand für den Waller Wassersport-Verein engagiert. »Aber durch den Einsatz von Chefarzt Carsten Moser und des Intensivpflegeteams konnte ich die lebensbedrohliche Erkrankung überwinden. Noch sind Nachbehandlungen bis zur vollständigen Genesung notwendig, doch ich hoffe, dass ich bald wieder auf dem Wasser sein kann.«

Kontakt

Dr. Carsten Moser
Chefarzt der Medizinischen Klinik I
0421-6102-1401
innere@diako-bremen.de

DIAKO Ev. Diakonie-Krankenhaus
Gröpelinger Heerstraße 406–408
28239 Bremen
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