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Prostatakrebs

Alter – ein wesentlicher Risikofaktor für Prostatakrebs

In Deutschland ist Prostatakrebs die häufigste Krebserkrankung beim Mann, jährlich kommt es zu etwa 60.000 Neuerkrankungen. Warnsignale gibt es keine – möglich ist ein frühzeitiges Erkennen durch die Vorsorgeuntersuchung beim Urologen, zum Beispiel im DIAKO.

Ingo Hartel

Mag24 Diako Prostata Q

Das mittlere Erkrankungsalter für Prostatakrebs liegt bei 70 Jahren, doch bereits ab dem 50. Lebensjahr steigt die Wahrscheinlichkeit kontinuierlich an. Hinzu kommt die genetische Komponente: Hatten Vater oder Bruder Prostatakrebs, verdoppelt sich das Risiko, selbst daran zu erkranken. Laut Dr. Martin Sommerauer, Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie des DIAKO und Koordinator des zertifizierten Kontinenz- und Beckenbodenzentrums, hat die Häufigkeit der festgestellten Prostatakrebszellen in den letzten drei Jahrzehnten stetig zugenommen. »Dies ist überwiegend auf den Einsatz der PSA-Bestimmung zurückzuführen. Das prostataspezifische Antigen PSA ist ein Eiweiß, das ausschließlich in der Vorsteherdrüse gebildet und per Bluttest bestimmt wird. Eine Erhöhung des PSA-Wertes kann auf ein Karzinom hinweisen, allerdings auch andere Ursachen haben.« Falsch positive Werte können also zu unnötiger Diagnostik führen. Idealerweise sollten aber nur die Prostatakarzinome diagnostiziert werden, die für den Patienten tatsächlich eine Gefahr darstellen. »Aktuelle Studienergebnisse zeigen jedoch, dass die PSA-Bestimmung bei richtigem Einsatz absolut sinnvoll ist und durch ein Screening die Sterblichkeit bei Patienten mit Prostatakarzinom gesenkt werden kann«, so Sommerauer.

Früherkennung ist wichtig

Oft treten Symptome bei Prostatakrebs erst spät im Krankheitsverlauf auf. Es gibt keine frühen Warnsignale, die ›Mann‹ merkt. Das Karzinom kann zu Beginn nur im Rahmen der Früherkennung entdeckt werden, die ab einem Alter von 45 Jahren empfohlen wird. »An erster Stelle steht dabei die rektale Untersuchung: Wir tasten die Vorsteherdrüse durch die Darmwand ab. Zusätzlich nutzen wir die transrektale Ultraschalldiagnostik, um mithilfe einer Sonde auch die Bereiche der Prostata darzustellen, die mit dem Finger nicht untersucht werden können. Die Bestimmung des PSA-Wertes komplettiert dann die Diagnostik.« 

»Bei dem Verdacht auf ein Prostatakarzinom ist eine Gewebeprobe (Biopsie) zur Diagnosesicherung erforderlich. Die therapeutischen Möglichkeiten orientieren sich einerseits am Risikoprofil des Tumors und andererseits am Patienten selbst – also seinem Alter und eventuellen Begleiterkrankungen. Bei einem niedrigen Risikoprofil kann auch eine aktive Überwachung eine Option sein. Alternativ kommen eine Operation oder Strahlentherapie infrage«, fügt Sommerauer an. Die OP bedeutet die komplette Entfernung der Prostata (radikale Prostatektomie). »Der Eingriff erfordert viel Erfahrung. Unmittelbar an der Prostataoberfläche verläuft ein wichtiges Nervengeflecht, bei dessen Schädigung es zur Beeinträchtigung der Potenz kommt.« Sofern möglich, nutzen die Urologen im DIAKO daher eine schonende OP-Technik, die das Nervenbündel erhält.

Prostatakarzinome bleiben oft unentdeckt, so der Urologe: »Studien zeigen, dass etwa 30 Prozent der Männer über 50 Jahren ein klinisch insignifikantes Prostatakarzinom in sich tragen, bei dem meist keine Beschwerden auftreten.« Diese Krebsart erfordert in der Regel keine Behandlung

Kontakt

Dr. Martin Sommerauer
Chefarzt für Urologie und Kinderurologie
0421-6102-1741
urologie@diako-bremen.de

DIAKO Ev. Diakonie-Krankenhaus
Gröpelinger Heerstraße 406–408
28239 Bremen
www.diako-bremen.de
www.facebook.com/diako.bremen

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