Wirbelsäule
Bis ins hohe Alter beweglich bleiben
Im Wirbelsäulenzentrum des DIAKO therapieren die Experten zunehmend Alterungsvorgänge an der Wirbelsäule.
Erste Alterserscheinungen zeigen sich in der Regel an den Bandscheiben, berichtet Dr. Martin Lewandowski, Chefarzt der Unfall- und Wirbelsäulenchirurgie und Leiter des Wirbelsäulenzentrums des DIAKO. Hauptgrund dafür: Das zwischen je zwei Wirbeln liegende Knorpelgewebe hat einen verlangsamten Stoffwechsel, verliert Flüssigkeit und damit an Höhe. »Häufig wird der Verschleiß durch unseren bewegungsarmen Lebensstil begünstigt. Die Bandscheiben brauchen Bewegung, um ihren Stoffwechsel anzukurbeln«, erklärt der zertifizierte Wirbelsäulenchirurg.
Was hilft der alternden Wirbelsäule?
Durch schrumpfende, unelastische Bandscheiben verringert sich der Abstand zwischen den Rückenwirbeln. So lockern sich die Bänder, die die Wirbelkörper im gesunden Zustand wie straffe Sicherheitsgurte verbinden. In der Folge ist die Wirbelsäule weniger stabil. Gleichzeitig wächst der Druck auf die Wirbelgelenke und der Knochen wird stärker belastet. Diese Veränderungen können schmerzhafte Folgen haben, unter anderem weil Fehlstellungen und vorgewölbte Bandscheiben auf die Nerven drücken. Das verursacht Schmerzen, die in Arme und Beine ausstrahlen – manchmal treten sogar Lähmungserscheinungen auf. In diesem Fall werden die Nerven minimalinvasiv befreit, meistens ist keine Operation notwendig. »Häufig behandeln wir auch osteoporosebedingte Wirbelfrakturen«, sagt Lewandowski. Oft kann der gebrochene Wirbel minimalinvasiv mit Knochenzement stabilisiert werden (Kyphoplastie). Die Wirbelfüllung härtet schnell aus, sodass der Patient bereits am Tag des Eingriffs wieder schmerzfrei aufstehen kann. »Wenn der Wirbel aber ausgedehnt geschädigt und brüchig ist, führen wir operative Stabilisierungen mit Schrauben durch. Das gilt für alle Bereiche der Wirbelsäule. Auch hier arbeiten wir – wann immer es geht – minimalinvasiv. Denn es ist wichtig, dass gerade ältere Patienten schnell wieder auf die Beine kommen und operationsbedingte Muskelschäden oder Blutverlust vermieden werden.« Wissenschaftlich erwiesen ist: Zügig zurückerlangte Mobilität verbessert die Genesung deutlich. Neben Verschleiß und Osteoporose kommen gerade bei älteren Menschen Krebserkrankungen an der Wirbelsäule vor. Die Tumore – meist Metastasen – können die Wirbelsäule destabilisieren und das Rückenmark schädigen. Eine Therapieoption ist die operative Stabilisierung und Verhinderung einer Querschnittslähmung, indem der Druck von Rückenmark und Nerven genommen wird. Die Krebspatienten werden im Wirbelsäulenzentrum des DIAKO von Spezialisten aus unterschiedlichen Disziplinen behandelt. Neben den Wirbelsäulenchirurgen sind unter anderem Onkologen und Schmerztherapeuten beteiligt. Lewandowski: »Die erfolgreiche Teamarbeit ermöglicht eine gute Schmerzbehandlung und Verbesserung der Beweglichkeit.«
Kontakt
Dr. Martin Lewandowski
Chefarzt für Unfall- und Wirbelsäulenchirurgie /
Leiter des Wirbelsäulenzentrums
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DIAKO Ev. Diakonie-Krankenhaus
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