Freie Kliniken Bremen — Vierfach umsorgt

Brustkrebs

Natürliche Brust ohne Silikon

Ein Brustaufbau kann Patientinnen nach überstandener Krebstherapie ein positives Körpergefühl zurückgeben. Die Plastischen Chirurgen im ­Brustzentrum des St. Joseph-Stift setzen auf ein Verfahren mit Eigengewebe, das viele Vorteile hat.

Anja Maria Ladewig

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Bei der DIEP-Flap-Methode wird aus Unterbauchgewebe eine neue Brust geformt und an den Blutkreislauf angeschlossen. Die mikrochirurgische Feinarbeit von Dr. Fabian Wolfrum wird mit ästhetisch ansprechenden Ergebnissen belohnt.

Eine von acht Frauen erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Rechtzeitig erkannt und behandelt sind die Heilungschancen zwar gut, doch muss etwa jeder vierten Patientin die Brust entfernt werden – für Betroffene eine zusätzliche seelische Belastung. Im zertifizierten Brustzentrum des St. Joseph-Stift berät Dr. Fabian Wolfrum, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Frauen über die Möglichkeiten des Brustaufbaus nach der Therapie.

»Wir können alle Rekonstruktionsverfahren anbieten und beraten ergebnisoffen«, sagt Wolfrum. »Viele Frauen kommen schon gut informiert und mit konkreten Vorstellungen in unsere Sprechstunde.« Ob Implantat, Transplantation von Eigengewebe oder eine Kombination – neben ihren Wünschen hat der erfahrene Chirurg auch die körperlichen und therapeutischen Voraussetzungen der Frauen im Blick. Wolfrum: »Es geht darum, in intensiven Gesprächen das individuell Passende auszuwählen.«

Im größten Brustzentrum Bremens führt Wolfrum auch Brustrekonstruktionen nach der DIEP-Flap-Methode durch. In einer mehrstündigen Operation wird der Patientin unterhalb des Bauchnabels ein ovales Stück Haut- und Fettgewebe samt Blutgefäßen entnommen, das zu einer neuen Brust geformt wird. Damit diese mit Blut versorgt werden kann, müssen der Chirurg und sein Team Präzisionsarbeit leisten. Die filigranen Blutgefäße werden mikrochirurgisch mit feinsten Nähten an die Gefäße der Brustwand angeschlossen, sodass das transplantierte Gewebe durch die zarten Verästelungen durchblutet wird und heilen kann. Das Ergebnis ist eine wohlgeformte, natürliche Brust, die wenige Monate nach der OP noch mit Brustwarze und Warzenvorhof versehen werden kann. Beim Blick in den Spiegel unterscheidet sie sich kaum von der gesunden Brust. An den Eingriff erinnern äußerlich schließlich nur noch eine Narbe im Bikinibereich und eine, die um die neue Brust herum verläuft.

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Willkommener Nebeneffekt: Flacher Bauch

»Bei der Gewebeentnahme bleibt die Bauchmuskulatur erhalten und die Bauchdecke wird gestrafft. Dadurch wird der Bauch flacher«, beschreibt Wolfrum einen willkommenen Nebeneffekt des Verfahrens. Ein weiterer Vorteil: Weil mit Eigengewebe gearbeitet wird, bleibt die Brust nach erfolgreicher Rekonstruktion ein Leben lang erhalten. Komplikationen, wie sie etwa bei Silikonimplantaten auftreten, sind beim DIEP-Flap sehr selten. Neben dem Unterbauch kommt auch Eigengewebe aus dem Gesäß und dem Oberschenkel infrage: »In unsere Empfehlung fließen die Lebensumstände, Tätigkeiten oder Hobbys der Patientinnen mit ein, um spätere Beeinträchtigungen zu vermeiden«, betont Wolfrum. »Auch nach einer brusterhaltenden Therapie kann die Plastische Chirurgie durch Korrekturen und Angleichungen die Lebensqualität der betroffenen Frauen deutlich verbessern«, stimmt der Arzt zuversichtlich. »Für jede Einzelne möchten wir das beste ästhetische Ergebnis erzielen.«

Kurz & Knapp

Das Diep-Flap-Verfahren

DIEP-Flap steht für spezielles Gewebe aus dem Unterbauch, den tiefen inferioren epigastrischen Perforatorlappen (Deep Inferior Epigastric Artery Perforator Flap). Die DIEP-Flap-Methode wurde erstmals 1992 in den USA angewandt. Aufgrund der anspruchsvollen chirurgischen Technik wird sie trotz ihrer Vorteile nur von speziell ausgebildeten Plastischen Chirurgen durchgeführt.

Kontakt

Dr. med. Fabian Wolfrum
Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie
0421-347-1358
brustzentrum@sjs-bremen.de

Krankenhaus St. Joseph-Stift Bremen
Schwachhauser Heerstraße 54
28209 Bremen
www.sjs-bremen.de

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