Unter Krebs leiden Körper und Seele
Brustkrebs
Ängste und Sorgen begleiten jede Krebsdiagnose. Im Brustzentrum des DIAKO spielen für Chefärztin Dr. Karen Wimmer auch die emotionalen und psychologischen Folgen der Erkrankung eine wichtige Rolle.
Bettina D. (34) wusste bereits um ihr Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, als sie unter der Dusche einen Knoten ertastete. Sie befürchtete eine genetische Veranlagung, ihre Mutter war im Alter von 54 Jahren an dieser Krankheit verstorben. Die Sorge war entsprechend groß, als Bettina D. ihren Frauenarzt aufsuchte, der sie zur Abklärung des Befundes an das DIAKO Ev. Diakonie-Krankenhaus überwies.
Als Paar Zum Gespräch
Eine Biopsie bestätigte den bösen Verdacht: Krebs. Dr. Karen Wimmer, Chefärztin der Frauenklinik des DIAKO und Leiterin des zertifizierten Brustzentrums, führte ein umfassendes Vorgespräch mit der berufstätigen Mutter zweier Kinder im Alter von zwei und vier Jahren. »Frau D. hatte eine Vielzahl von Sorgen. Sie fragte sich, ob sie wie ihre Mutter früh sterben müsse, aber auch, ob sie die Brust verlieren würde, wer sich um die Kinder kümmern und wie sie ihrem Mann von der Erkrankung berichten sollte«, erzählt die Frauenärztin. »Neben der medizinischen Behandlung betrachte ich es auch als meine Aufgabe als Gynäkologin, diese komplexe und akut bedrohliche Lebenssituation emotional so gut es geht zu entschärfen. Deswegen beziehen wir auch die persönlichen und sozialen Hintergründe der Patientin in unsere Behandlung ein.«
So nahm an dem Folgegespräch im Brustzentrum im Bremer Westen auch der Ehemann von Bettina D. teil. »Das war sehr hilfreich, weil ich seine Fragen beantworten und ihn auf die emotionalen Veränderungen vorbereiten konnte, die seine Frau im Verlauf dieser Erkrankung womöglich erfährt«, so Wimmer.
In der interdisziplinären Tumorkonferenz wurde die zielgerichtete Therapie der 34-jährigen Patientin geplant. »Es handelte sich um einen aggressiven und schnell wachsenden Krebs. Deswegen haben wir beschlossen, den Tumor zunächst mit einer Chemotherapie zu verkleinern«, erläutert die Gynäkologin. Wimmer entnahm der Patientin operativ Wächterlymphknoten aus der Achselhöhle und markierte den Tumor mit einem Clip. Die sogenannten Wächterlymphknoten liegen dem Tumor am nächsten. Ist dieser Lymphknoten frei von Tumorzellen, können die restlichen Lymphknoten in der Achselhöhle belassen werden. So wird die Behandlung schonender.
Die Untersuchung der Lymphknoten ergab, dass der Krebs noch nicht gestreut hatte, die von der Frauenklinik durchgeführte Chemotherapie konnte beginnen. Nach der etwa 24 Wochen dauernden Behandlung zeigte sich, dass der Tumor gänzlich weggeschmolzen und nur noch der Clip zu sehen war. Eine weitere Operation blieb Bettina D. nicht erspart: »Obwohl der Tumor komplett verschwunden war, mussten der Clip und zur Sicherheit auch das umliegende Gewebe noch entfernt werden«, erklärt Chefärztin Wimmer. Nach dem Eingriff sehe die Brust nahezu so aus wie vorher. »Die Patientin hat sich nach intensiver Beratung für eine brusterhaltende Operation und trotz der familiären Vorbelastung gegen eine Mastektomie mit anschließendem plastischen Wiederaufbau entschieden.« Keine einfache Entscheidung für Bettina D.: »Der Krebs war bösartig. Aber Dr. Wimmer konnte mir begründete Hoffnung machen, dass dieser Krebs wahrscheinlich nicht wiederkommt.«
Kontakt
Dr. Karen Wimmer
Chefärztin der Frauenklinik
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frauenklinik@diako-bremen.de
DIAKO Ev. Diakonie-Krankenhaus
Gröpelinger Heerstraße 406–408
28239 Bremen
www.diako-bremen.de