Freie Kliniken Bremen — Vierfach umsorgt

Herzinfarkt

In letzter Minute

Bei einem Herzinfarkt muss alles schnell gehen. Ein Glück für Notfallpatient Thomas Behrens, dass im Rotes Kreuz Krankenhaus jeder Handgriff sicher sitzt.

Dorothee Weihe

22 S08 01
Thomas Behrens hat nach überstandenem Herz­infarkt wieder gut lachen. Die eingespielte Zusammenarbeit z­wischen Dr. Martin Langenbeck , Chefarzt der Zentralen Notaufnahme, und Professor Dr. Karl-Christian Koch , Leitender Arzt der Kardiologie, rettete ihm das Leben.

»Wir waren am Hemelinger Hafen in Sachen Kanalreinigung unterwegs, als die Schmerzen schlimmer wurden«, erinnert sich Thomas Behrens. »Das fühlte sich an wie eine Rippenfellentzündung. Ich hatte richtige Schweißausbrüche.« In seinem Lkw wird dem 57-Jährigen plötzlich übel, er fährt rechts ran und telefoniert – erst mit seinem Chef, dann mit der Rettungsleitstelle. Der herbeigeeilte Notarzt diagnostiziert Probleme mit dem Herzen und bringt Behrens ins Rotes Kreuz Krankenhaus (RKK). In der Notaufnahme zeigt das EKG Auffälligkeiten, die elektrische Aktivität des Herzmuskels ist gestört. Als Chefarzt Dr. Martin Langenbeck sich die Herzaktivität mit dem Ultraschallgerät genauer ansehen will, kollabiert Thomas Behrens plötzlich – Herzstillstand! »Aufgewacht bin ich mit einer Maske über dem Gesicht. Das war echt wie im Film«, erzählt der Familienvater und erschaudert.

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

»Herr Behrens hat großes Glück gehabt. Wir konnten ihn sofort reanimieren und über den Notfallaufzug ins Herzkatheterlabor bringen«, sagt Dr. Langenbeck. Dort warten bereits Professor Dr. Karl-Christian Koch, Leitender Arzt der Kardiologie im RKK, und sein Team auf den Notfallpatienten. Durch die Pulsader des rechten Handgelenks führt der Kardiologe einen dünnen Draht bis zum Herzen vor. Den Zugang durch den Arm wählt Koch, weil auf diesem Weg weniger Komplikationen entstehen als über den Zugang in der Leiste.

Auf einem Monitor kontrolliert der Herzspezialist die Durchblutung der Gefäße und findet die Ursache für Behrens’ Probleme: Ein Herzkranzgefäß der Vorderwand ist fast vollständig verschlossen und schneidet ein großes Areal des Herzens von der Blutversorgung ab. Professor Koch platziert mithilfe des Katheters ein 12 Millimeter langes, medikamentenbeschichtetes Röhrchen (Stent) in der Engstelle, welches das Gefäß dauerhaft offen halten wird.

Von der Notaufnahme übers Herzkatheterlabor auf die Intensivstation – 35 Minuten nach Eintreten des Herzstillstandes ist das verstopfte Gefäß wieder frei. Thomas Behrens kommt zur Überwachung auf die Intensivstation. Sein Herz hat dank der schnellen Behandlung kaum Schaden genommen. Als Erstes ruft er seine Frau an. »Das war schon hart am Telefon. Da wurde mir erst richtig bewusst, dass ich dem Tod gerade noch von der Schippe gesprungen bin«, erinnert er sich und wird nachdenklich. Denn Thomas Behrens ist ein Macher. Sein Beruf ist nichts für Schreibtischtäter und auch zu Hause ist der Terminplan voll: Hausrenovierung, neues Dach – seine Ehefrau und die beiden Kinder brauchen ihn. In der folgenden Reha wird der Worpsweder sich die Zeit nehmen müssen, auch mal an sich selbst zu denken.

Kontakt

Dr. Martin Langenbeck
Leiter der Zentralen Notaufnahme
0421-55 99-301
weihe.d@roteskreuzkrankenhaus.de

Dr. med. Karl-Christian Koch
Leitender Arzt der Kardiologie
0421-59 660-610
weihe.d@roteskreuzkrankenhaus.de

Rotes Kreuz Krankenhaus

St.-Pauli-Deich 24

28199 Bremen
www.roteskreuzkrankenhaus.de

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