Kinaesthetics
Pflege zu Hause erleichtern
Pflegenden Angehörigen und Mitarbeitern des St. Joseph-Stift zeigt eine Kinaesthetics-Trainerin, wie sie dank der ›Lehre von der Bewegungsempfindung‹ achtsamer und körperschonender pflegen.
Krankenpflege ist eine tägliche Herausforderung. Wenn Angehörige Pflegebedürftige bei Alltäglichem wie Aufstehen oder Waschen unterstützen, sind sie ohne professionelle Ausbildung schnell überfordert. Selbst erfahrene Pflegekräfte vergessen in ihrem körperlich anstrengenden Beruf oft, auf sich zu achten.
Um die Gefahr berufsbedingter Überlastungsschäden zu reduzieren, unterstützt die Krankenschwester und Trainerin Rita Wolf die Mitarbeiter im St. Joseph-Stift dabei, die Pflege am Patienten weniger belastend zu gestalten. Praktische Tipps hat sie aber auch für Angehörige, die sich schon während des Klinikaufenthaltes auf die Pflege vorbereiten möchten; beispielsweise, wie Kranke aus dem Liegen zur Bettkante ins Stehen gebracht werden.
In speziellen Kursen lehrt Frau Wolf das Bewegungskonzept Kinaesthetics. Die Teilnehmer lernen, wie sie ihren Angehörigen je nach seinen Fähigkeiten in pflegerische Handgriffe einbeziehen können. So reduzieren sie eigene Anstrengungen und erhalten die Selbstständigkeit des Betroffenen. Die pflegebedürftige Person wird aktiv gefördert und bleibt nicht passiv. Eine Kostenübernahme durch die Pflegekasse ist möglich.
1 – Das gelähmte Bein wird von der Pflegekraft angehoben und über ihr Bein gelegt.
2 – Mit der Schulter stützt die Pflegekraft den gelähmten Arm.
3 – Die linke Hand am Knie gibt den Impuls zum Aufstehen. Mit gebeugtem Oberkörper wird das Gewicht vom Becken in kleinen Schritten seitwärts verlagert.
4 – Die rechte Hand des Patienten greift zur Armlehne.
5 – Mit vorgebeugtem Oberkörper erhebt sich der Patient langsam.
6 – Beim Hinsetzen wird das Becken weiter Richtung Rollstuhl verlagert. Die Pflegekraft unterstützt die Bewegung.
7 – Der Patient beugt sich vor. Die Pflegekraft erhebt sich ein wenig, um das gelähmte Bein anzuheben.
8 – Gestützt von der Pflegekraft setzt sich der Patient und versetzt das Becken.
9 – Der Patient ist in vielen kleinen Schritten im Rollstuhl angekommen.
Kontakt
Rita Wolf
0421-347-1793
rwolf@sjs-bremen.de
Krankenhaus St. Joseph-Stift Bremen
Schwachhauser Heerstraße 54
28209 Bremen
www.sjs-bremen.de