Freie Kliniken Bremen — Vierfach umsorgt

Ärztlicher Bereitschaftsdienst

Bereit zur Hilfe

Ende Oktober hat der ärztliche Bereitschaftsdienst Bremen-Stadt an seinem neuen Standort im St. Joseph-Stift die Arbeit aufgenommen. Gesundheit:Bremen begleitet einen der ersten Nachtdienste.

Silke Meiners

19-10
In der neuen Bereitschafts­dienst­zentrale und telefonisch sind Dr. Ulrike Siegert-Keil und ihre Kollegen für die dringenden medizinischen Anliegen der Patienten da.

Am Freitag um kurz vor Mitternacht tritt Dr. Ulrike Siegert-Keil ihren Dienst in der neuen Zentrale an. Die Allgemeinmedizinerin kümmert sich seit 18 Jahren auch nachts und am Wochenende um die dringende ambulante Versorgung – neben ihren eigenen Praxis-Sprechzeiten. Ihre erste Patientin hat akute Bauchschmerzen, Durchfall und musste sich mehrfach übergeben. Weil die Praxis ihres Hausarztes erst am Montag wieder öffnet, machte sie sich sofort auf nach Schwachhausen. Nach der Untersuchung verabreicht Siegert-Keil ihr eine Infusion gegen Übelkeit und Bauchkrämpfe. »Und ich habe ihr geraten, bei einer Verschlechterung erst die 116 117 zu wählen. Wenn ihr Kreislauf weiter absackt, schicke ich ihr lieber den Fahrdienstdoktor.«

Je nach Schicht ist immer mindestens ein Kollege im Fahrdiensteinsatz. Einer von ihnen kehrt gegen ein Uhr aus einem Pflegeheim zurück. Bei einer Bewohnerin musste ein verstopfter Katheter gewechselt werden. »In Pflegeheime fahren wir regelmäßig«, berichtet Siegert-Keil. »Die meisten Bewohner können nachts bei hohem Fieber oder akuten Beschwerden nicht kommen. Deshalb fahren wir selbstverständlich zu ihnen.«

Kurz danach kommt ein Zwanzigjähriger mit Brustschmerzen. Siegert-Keil untersucht ihn, macht ein Elektrokardiogramm. Es zeigt minimale Veränderungen, keine frischen Infarktzeichen. Da der Mann von einer Erkältung neulich berichtet, veranlasst die Ärztin einen Schnelltest, der Schäden am Herzmuskel anzeigt. Das positive Ergebnis deutet auf eine Herzmuskelentzündung. Zur weiteren Abklärung schickt sie den Patienten in die Notaufnahme des St. Joseph-Stift nur wenige Meter weiter. »Diese Zusammenarbeit ist für alle Beteiligten ein -Gewinn. Sollte es zu lebensbedrohlichen Situationen kommen, wissen wir unsere Patienten in der nahtlosen -Weiterbetreuung von kompetenten Notfall- und Fachärzten. Und die Kollegen der Notaufnahme profitieren von unserer gründlichen Vorbereitung. Das hält ihnen den Rücken frei für akute, schwere Notfälle.«

19-11

Rat auch am Telefon

Frühmorgens behandelt Siegert-Keil noch eine Dame mit einer winzigen Blase zwischen den Zehen. »Die Blase war nicht eitrig, der Fuß voll beweglich – kein dringender Grund, sich um fünf Uhr auf den Weg zu machen. In solchen Fällen wünschen wir uns, dass besorgte Patienten erst die 116 117 anrufen«, sagt Siegert-Keil. Am Telefon können die Ärzte Empfehlungen geben und Ängste nehmen: »Wir beraten zum Beispiel, welche im Haushalt vorrätigen Mittel bei bestimmten Symptomen helfen, und vereinbaren einen gewissen Zeitrahmen, um erneut zu telefonieren, falls sich die Beschwerden nicht bessern oder verschlechtern.« Das gebe Betroffenen Sicherheit, erspare ihnen unnötige Wege und Wartezeiten. Kurz vor Ende der Schicht melden sich die Kollegen der Notaufnahme bei Siegert-Keil. Bei dem jungen Mann mit den Brustschmerzen haben Labortests, Röntgen und Monitorüberwachung eine verschleppte Lungenentzündung gezeigt. 
Er bleibt zur weiteren Behandlung im St. Joseph-Stift.

Kontakt

Ärztlicher Bereitschaftsdienst Bremen-Stadt
im St. Joseph-Stift, Bremen
Eingang Notaufnahme, Schubertstraße
116 117 (bundesweite Rufnummer)

Krankenhaus St. Joseph-Stift Bremen
Schwachhauser Heerstraße  54
28209 Bremen
www.sjs-bremen.de

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