Hämatologie und Onkologie
Multiple Plasmazellen im Fokus
Verschiedene Therapieansätze im DIAKO Krankenhaus Bremen unterstützen das Immunsystem von Patient:innen bei Multiplem Myelom, einer seltenen Erkrankung des Knochenmarks.


1 Entartete Plasmazellen setzen sich nestförmig im Knochenmark fest, was zu Knochenabbau führt.
2 Das Myelom produziert krankhafte Antikörperbestandteile. Mögliche Folgen sind Infektionen, Störungen der Blutbildung und Funktionsbeeinträchtigungen der Nieren.
Das Multiple Myelom ist eine Krebserkrankung der Plasmazellen, die für die Antikörperproduktion verantwortlich sind. Antikörper spielen im Immunsystem eine wichtige Rolle, weil sie bei der Abwehr von Viren, Bakterien und anderen Infektionserregern mitwirken. Die Plasmazellen sind im Knochenmark, aber auch in anderen Körpergeweben zu finden. Wenn eine Plasmazelle entartet, wird sie Myelomzelle genannt. Klont sie sich und siedeln sich diese Zellen nestförmig im Knochenmark und/oder in anderen Organen im Körper an, spricht man von einem Multiplen Myelom (MM).
Die Ursachen dieser Erkrankung sind bisher unklar, betroffen sind eher ältere Patient:innen ab 70 Jahren. Starke radioaktive Strahlung, Autoimmunerkrankungen und angeborene Immundefekte können das Risiko erhöhen. Sehr selten kommt es zu einer familiären Häufung der Erkrankung. »Erste Symptome zeigen sich durch Schmerzen oder Brüche infolge von Knochenveränderungen, die meist bildgebend per Computertomografie oder Magnetresonanztherapie erkannt werden«, erklärt Dr. Karin Schmitz, interimistische Chefärztin der Klinik für Hämatologie und Onkologie im DIAKO Krankenhaus Bremen. »Diagnostiziert wird das MM in Kombination von Bildgebung und Blutuntersuchungen. Die Behandlung besteht dann aus einer zielgerichteten Antikörpertherapie und Substanzen, die das Immunsystem stimulieren, sowie chemotherapeutischen Medikamenten.« Diese Therapie wird stationär eingeleitet und später ambulant fortgesetzt – etwa in der Hämato-/onkologischen Tagesklinik des DIAKO oder in niedergelassenen Fachpraxen. »Im Anschluss erfolgt eine Hoch-dosis-Chemotherapie mit Stammzelltransplantation«, so die Interims-Chefärztin.
Kommt es irgendwann zu einem Rückfall, ist für Dr. Schmitz der Einsatz bispezifischer Antikörper eine vielversprechende Option. »Sie aktivieren das körpereigene Abwehrsystem und lenken es gezielt gegen den Krebs«, erklärt die Spezialistin. »Die Therapie ermöglicht in vielen Fällen ein um mehrere Jahre längeres Überleben bei gleichzeitig verbesserter Lebensqualität.«
Kontakt
Dr. Karin Schmitz
Interimistische Chefärztin der Klinik für Hämatologie und Onkologie
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DIAKO Krankenhaus Bremen
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