Freie Kliniken Bremen — Vierfach umsorgt

Magen- und Darmpolypen

Optimierte Tumorentfernung

Diagnostizierte Magen- oder Darmpolypen sollten zeitnah entfernt werden, bevor sich die noch gutartigen Tumoren bösartig verändern. Die Klinik für Innere Medizin im DIAKO Krankenhaus Bremen arbeitet dabei mit einem neuen Verfahren.

Regina Bukowski

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Schritt 1: Mit dem Endoskop wird unter den Polypen oder Tumor eine spezielle Flüssigkeit gespritzt, damit er sich von der umgebenden Schleimhaut löst.

Schritt 2: Anschließend wird der angelöste Tumor mit einem elektrischen Hochfrequenzmesser rückstandslos herausgeschnitten. Das Risiko, dass verbleibende Krebszellen sich weiterentwickeln, sinkt dadurch enorm.
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Dr. Christoph Grotjahn, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Gastroenterologie

Endoskopische Techniken ermöglichen es heute, den Magen-Darm-Trakt durch die Körperöffnungen auf natürlichem Weg zu erreichen, ohne Einschnitte vorzunehmen. Patient:innen können sich dadurch schneller und mit weniger Schmerzen erholen als nach einer offenen Operation.

Die endoskopische Submukosadissektion1, kurz ESD, ist dabei ein neueres minimalinvasives Verfahren zur vollständigen Entfernung von unregelmäßigem Gewebe aus dem Magen-Darm-Trakt oder der Speiseröhre. Hierbei wird ein Endoskop (ein langer, flexibler Schlauch mit einer Minikamera) in den Mund oder den Anus eingeführt, je nachdem, um welchen Teil des Verdauungstraktes es sich handelt. Dies erfolgt in Vollnarkose oder einer überwachten Anästhesie, damit der Körper sich komplett entspannen kann. Die Kamera führt zunächst zur betroffenen Gewebestelle. Durch den Endoskopschlauch werden nun winzige chirurgische Instrumente eingeführt, mit denen das veränderte Gewebe vollständig entfernt wird. Dabei wird eine spezielle Flüssigkeit unter den Polypen oder Tumor gespritzt, damit er sich von der umgebenden Schleimhaut löst.

Anders als beim Standardverfahren EMR (Endoskopische Mukosaresektion), bei dem das veränderte Gewebe Stück für Stück mit einer Metallschlinge herausgeschnitten wird, ist Ziel der ESD-Methode, den Tumor vollständig im Ganzen zu beseitigen. Dies geschieht mit einem elektrischen Hochfrequenzmesser. Der durchführende OberarztOliver Janz bewegt das Instrument zwischen feinsten Gewebeschichten, was Fingerspitzengefühl und Erfahrung erfordert, um Verletzungen des umliegenden Gewebes zu vermeiden.

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Oliver Janz, Oberarzt in der Klinik für Innere Medizin und Gastroenterologie

Die ESD eignet sich für die Behandlung von Polypen und frühen Krebsstadien in Magen, Darm und Speiseröhre. Die Klinik für Innere Medizin im DIAKO Krankenhaus Bremen unter der Leitung von Dr. Christoph Grotjahn wendet das in Japan entwickelte Verfahren seit Mitte 2024 an. »Es ist zwar technisch sehr anspruchsvoll und zeitaufwendig, aber es ermöglicht uns, auch größere Gewebeveränderungen sehr schonend rückstandslos zu entfernen«, erläutert Oberarzt Janz. »Dadurch sinkt das Risiko, dass Krebszellen im Körper verbleiben und sich weiterentwickeln, enorm.«

Für den Klinikalltag ist der Einsatz des ESD-Verfahrens aufgrund des hohen Zeitbedarfs – zum Teil dauert der Eingriff mehrere Stunden – aktuell noch eine logistische Herausforderung, an der intensiv gearbeitet wird, damit noch mehr Betroffene von der optimierten Tumorentfernung profitieren können.


  1. Die Submukosa ist eine dünne Bindegewebsschicht unterhalb der eigentlichen Schleimhaut (Mukosa), die unter anderem im Magen-Darm-Trakt und der Speiseröhre, den Atemwegen und im Harntrakt vorkommt. ↩︎

Kontakt

Dr. Christoph Grotjahn
Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Gastroenterologie
0421 6102-1401
innere@diako-bremen.de

Oliver Tobias Janz
Oberarzt der Klinik für Innere Medizin und Gastroenterologie
0421 6102-1401
innere@diako-bremen.de

DIAKO Krankenhaus Bremen
Gröpelinger Heerstraße 406–408
28239 Bremen
0421 6102-0
diako-bremen.de
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