Handchirurgie
Hand in Not
Das Zentrum für Handchirurgie und rekonstruktive Chirurgie in der Roland-Klinik ist auf Verletzungen und Erkrankungen der Hand spezialisiert. Zugelassen zum Schwerstverletzungsartenverfahren (SAV) Hand, versorgt das Haus jährlich um die 1.000 Berufsunfälle an Hand, Unterarm oder Handgelenk stationär und ambulant.

Vor Arbeitsbeginn wird das Förderband kontrolliert. Kai M. lässt es laufen und stellt eine Verschmutzung fest. Um sie zu entfernen, greift er durch eine kleine Seitenöffnung in das Band. Schon ist es passiert, die Hand wird eingezogen und schwer verletzt. Zum Glück stoppt sein Arbeitskollege sofort das Band, leistet Erste Hilfe und ruft den Notarzt. Kaum zwei Stunden später liegt der Verletzte auf dem OP-Tisch.

Sie halten, drücken, tippen und greifen – unsere Hände sind ständig in Aktion und übernehmen im Alltag zig Funktionen. Anatomisch aufgebaut ist die Hand aus 27 Knochen und ausgestattet mit Nervenbahnen, Blutgefäßen, Sehnen, Muskeln, Bändern und Gelenken, die alle dicht beieinanderliegen.
1 Endglied
2 Mittelglied
3 Grundglied
4 Mittelhandknochen
5 Mittelnerv
6 Handwurzelknochen
7 Speiche
8 Elle
Muss eine Verletzung oder Erkrankung operativ behandelt werden – ob Quetschung, Knochenbruch, abgetrenntes Fingerglied, Schnittwunde mit Nerven-, Gefäß- und Sehnenverletzung oder Entzündung –, kommen in der Handchirurgie unterschiedliche chirurgische Ausrichtungen zum Einsatz. PD Dr. Marion Mühldorfer-Fodor, seit Kurzem neue Chefärztin des Zentrums für Handchirurgie und Rekonstruktive Chirurgie in der Roland-Klinik, erklärt: »Das Gebiet der Handchirurgie konzentriert sich anatomisch gesehen auf einen relativ kleinen Körperabschnitt. Die Besonderheit liegt darin, dass hier verschiedene chirurgische Techniken aus Unfallchirurgie und Orthopädie, Neurochirurgie, Gefäßchirurgie sowie plastischer Chirurgie zur Anwendung kommen. Je nach Verletzungsausmaß müssen Knochen stabilisiert, Sehnen genäht, Weichteildefekte gedeckt, unter dem Operationsmikroskop Nerven und Gefäße wiederhergestellt oder sogar abgetrennte Glieder replantiert werden.«
Mühldorfer-Fodor bringt jahrelange Erfahrung in operativen Verfahren mit, speziell in der Endoprothetik der Hand: »Der medizinische Fortschritt der letzten Jahre war hier rasant. Finger- und Daumensattelgelenke sowie Teile des Handgelenks können heute mit modernen Endoprothesen so versorgt werden, dass neben der Schmerzlinderung die Patientinnen und Patienten auch die Funktionsfähigkeit behalten oder zurückgewinnen.«
Seit Februar 2015 verfügt die Roland-Klinik über die höchste Versorgungsstufe für Verletzungen der Hand. Die handchirurgische Abteilung ist von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) mit der Zulassung ›Schwerstverletzungsartenverfahren (SAV) Hand‹ ausgezeichnet und damit eine Anlaufstelle für BG-Unfälle: Arbeitsunfälle, die über eine Berufsgenossenschaft versichert sind. Die Zulassung zum SAV stellt sicher, dass berufliche Unfallverletzungen und Erkrankungen an entsprechend qualifizierten Kliniken behandelt werden. Dies soll gewährleisten, dass die Betroffenen möglichst vollständig wiederhergestellt in die Berufstätigkeit zurückkehren können.
Die Roland-Klinik erfüllt seit zehn Jahren die SAV-Standards: mit 24-Stunden-Not- und Bereitschaftsdienst an allen Tagen im Jahr, neun ausgewiesenen Handchirurginnen und -chirurgen, besonderen Hygieneanforderungen plus handchirurgisch abgestimmtem Reha-Management und vielem mehr. Auch die hauseigene Pflege und Physiotherapie sind für den Bereich Hand fachspezifisch fortgebildet.
Kontakt
PD Dr. Marion Mühldorfer-Fodor
Chefärztin des Zentrums für Hand- und Rekonstruktive Chirurgie
0421 8778-293
handchirurgie@roland-klinik.de
Roland-Klinik
Niedersachsendamm 72/74
28201 Bremen
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