Adipositas
Diabetesgefahr durch Übergewicht
Adipositas nimmt in unserer Gesellschaft immer mehr zu. Insbesondere bei jüngeren Menschen tritt dadurch häufiger Diabetes auf. Umso wichtiger ist es, rechtzeitig gegenzusteuern. Ein Bericht aus dem DIAKO.
»Adipositas ist ein großer gesundheitlicher Risikofaktor, denn ein übermäßig erhöhtes Körpergewicht wirkt sich negativ auf die Atmung, das Herz-Kreislauf-System und den Bewegungsapparat aus«, erläutert Viszeralchirurgin Dr. Elena Junghans aus dem DIAKO. Die Ursachen der Erkrankung sind vielfältig. Sie liegen im Ess- und Bewegungsverhalten, in den Genen sowie in psychischen Faktoren. Manchmal können sie auch medikamentös bedingt sein. Ein Hauptauslöser für die Ausbreitung von Adipositas ist laut Junghans allerdings unsere Umwelt: »Wir leben in einer Umgebung, die die Entstehung von Übergewicht fördert. Unsere Ernährung besteht aus hochkalorischen und hochverarbeiteten Produkten, die von der Lebensmittelindustrie produziert, beworben und überall auf der Welt zu günstigen Preisen zugänglich gemacht werden.«
Die bariatrische Chirurgie oder auch Adipositaschirurgie ist hilfreich, wenn andere Therapien nicht genügend greifen. Sie hat zum Ziel, die durch das Übergewicht entstehenden Negativeffekte zu verringern oder sogar ganz zu beseitigen. »Eine bei Diabetes besonders erfolgreiche Operationsmethode ist der Magenbypass«, klärt die Adipositaschirurgin auf. Dabei wird eine Verkleinerung des Magens vorgenommen, durch die das Hungergefühl verschwindet und dafür ein schnelleres Sättigungsgefühl eintritt. Gleichzeitig wird ein Teil des Dünndarms aus der Nahrungspassage entfernt, was zu einer geringeren Kalorienaufnahme führt. Die Operation hat mehrere positive hormonelle Veränderungen zur Folge, wie die Erhöhung der Insulinproduktion und die damit verbundene Verbesserung der Insulinresistenz. Diese können zur Heilung von Diabetes beitragen. »Ein chirurgischer Eingriff ist daher eine Erfolg versprechende Methode, Übergewicht zu minimieren, Diabetes sowie daraus entstandene Folgeerkrankungen weitestgehend zurückzubilden und so die Lebensqualität sowie Lebenserwartung langfristig zu steigern«, betont die Oberärztin.
Da das Gehirn das Idealgewicht des Körpers definiert und versucht, es über Hormonausschüttung zu halten, kann auch zum Teil schlanken, an Diabetes erkrankten Menschen mit einer Magenbypass-Operation geholfen werden. Sie rutschen nach dem Eingriff nicht einfach in ein Untergewicht ab. Orientiert an diesem Zielgewicht, ist der Körper bestrebt, durch Hormone, die zum Beispiel das Hunger- und Sättigungsgefühl oder den Bewegungsdrang steuern, sowohl eine Gewichtsabnahme als auch eine Gewichtszunahme zu verhindern. »Daher schaffen es übergewichtige Personen meist nicht, auf konservativem Weg abzunehmen, und untergewichtigen fällt hingegen das Zunehmen schwer«, erklärt die Oberärztin.
Kontakt
Dr. Elena Junghans
Oberärztin der Adipositaschirurgie
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