Freie Kliniken Bremen — Vierfach umsorgt

Knorpelschaden am Knie

Das eigene Zellwachstum nutzen

Insbesondere bei jungen Patient:innen mit Knieverletzungen nutzt die Klinik im DIAKO zur schnellen Remobilisierung das AutoCart-Verfahren für die Knorpelgeneration aus körpereigenen Zellen.

Vicky Janssen

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Für die Behandlung von Knorpelschäden am Knie setzt das DIAKO auf die AutoCart-Methode, bei der körpereigene Knorpelpartikel in den Defekt eingebracht und mit einem aus Eigenblut gewonnenen Gel fixiert werden.

Das Knieverdrehtrauma ist eine klassische Sportverletzung, die insbesondere bei jungen Menschen häufig vorkommt. Durch solch einen Unfall kann neben den Kapselbandstrukturen auch der Knorpel verletzt werden. Der genaue Grad des Knorpelschadens kann mittels einer Arthroskopie – Gelenkspiegelung – festgestellt und behandelt werden. Werden Knorpeldefekte nicht behandelt, besteht die Gefahr, dass sie sich immer mehr ausbreiten und schließlich zu einer Arthrose führen können. Bei einem durchgreifenden Knorpelschaden bis zum Knochen werden daher, abhängig von der Größe des Defekts, unterschiedliche Therapiemethoden angewendet. Ein relativ neues Verfahren ist dabei die sogenannte AutoCart-Methode, die im DIAKO bei Knorpelschäden ab einer Größe von 1,5 bis 2 Quadratzentimetern angewendet wird.

»Im Gegensatz zur konkurrierenden AMIC-Methode, bei der ein Implantat aus Kollagen zum Einsatz kommt, wird bei jüngeren Patient:innen die Regeneration des geschädigten Knorpels aus körpereigenen Knorpelzellen ermöglicht«, erklärt Oberarzt Dr. Robert Neßlage das Verfahren. »Dafür wird mit einer speziellen Fräse zunächst sehr schonend Knorpelgewebe aus dem Gelenk entnommen. Hieraus hergestellte Knorpelpartikel können dann in selbiger Operation in den Knorpeldefekt eingebracht und mit einem aus Eigenblut gewonnenen Fibrin-Gel fixiert werden.« Außerdem ermöglicht die AutoCart-Methode eine Behandlung, bei der nur eine Operation notwendig ist, die zudem häufig in ›Schlüssellochtechnik‹, also ohne große Schnitte, durchgeführt wird. »Während des Eingriffs können weitere Unfallschäden, wie beispielsweise ein Kreuzbandriss, direkt mitbehandelt werden. Die Bandstabilität ist sogar Voraussetzung, um den Knorpeldefekt beheben zu können«, so Neßlage.

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Dr. Robert Neßlage, Oberarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie

Nach der Operation kann sich das Knie zunächst für 24 Stunden mittels Strecklagerung in einer Schiene regenerieren. In den ersten sechs Wochen sollte das Knie mithilfe von Gehstützen nur teilbelastet werden. Ab ungefähr drei Monaten nach dem Eingriff können die ersten sportlichen Aktivitäten stattfinden. Der Heilungsprozess wird in der gesamten Zeit durch ambulante Krankengymnastik unterstützt. Kontaktsportarten, durch die das operierte Körperteil intensiver belastet wird, sollten frühestens sechs Monate nach dem Eingriff wieder aufgenommen werden.

Kontakt

Dr. Robert Neßlage
Oberarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie
0421 6102-1501
orthopaedie@diako-bremen.de

DIAKO Ev. Diakonie-Krankenhaus
Gröpelinger Heerstraße 406–408
28239 Bremen
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