Freie Kliniken Bremen — Vierfach umsorgt

Wirbelsäulen-OP

Vereinte Kompetenz

Für eine maßgeschneiderte Patientenversorgung setzt die Roland-Klinik auf die medizinische Zusammenarbeit über Fachgebiete hinweg: Bei einem komplexen Eingriff an der Lendenwirbelsäule stehen ein Schmerzspezialist und ein Wirbelsäulenchirurg gemeinsam am Tisch.

Tine Klier

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Wirbelsäulenchirurg Robert Höhle, links, und Schmerzspezialist Heinz Georg Parthey besprechen die genaue Schrittfolge der sensiblen Bandscheibenverschleiß-OP, damit die bereits implantierte Neurostimulationssonde auch im Anschluss weiterhin erfolgreich ihre Dienste leisten kann.

Wegen eines Bandscheibenverschleißes werden einem Patienten mit chronischen Rückenschmerzen bereits 2014 zwei Lendenwirbel versteift, um die Wirbelsäule an dieser Stelle zu stabilisieren. Als nach Jahren ohne ersichtlichen Grund erneut starke Schmerzen auftreten, hilft das Einsetzen eines Neurostimulators. Das kleine, implantierbare System besteht aus einer Sonde und einem Generator und hemmt die Weiterleitung von Schmerzen. Die nah am Rückenmark platzierte Elektrode gibt sanfte, nicht wahrnehmbare Stromimpulse ab und blockiert so den Schmerz.

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Klaus-Eberhard Kirsch, Chefarzt des Wirbelsäulenzentrums

Ende 2023 sind die Wirbel des Patienten unter- und oberhalb der vorhandenen Versteifung durch Verschleiß und Belastung stark angegriffen. Eine weitere Behandlung ist dringend notwendig. Schmerzspezialist und Facharzt für Anästhesie Heinz Georg Parthey wird zur OP-Planung hinzugezogen. Das von ihm implantierte Neurostimulationssystem funktioniert zuverlässig und soll erhalten bleiben. Allerdings: Es liegt genau im Operationsfeld. Ein gemeinsamer Eingriff wird geplant, um die symptomatischen Schmerzen des Patienten weiterhin mit dem Neurostimulator auszubremsen, die Defekte an der Wirbelsäule zu stabilisieren sowie dem Patienten eine weitere Operation und Narkose zu ersparen.

Der Schmerzspezialist beginnt den Eingriff und legt das Operationsfeld frei. Dafür nutzt er die üblichen elektronischen Hilfsmittel wie Elektromesser oder ‑pinzette äußerst vorsichtig, um den implantierten Generator nicht zu beschädigen. Das Neurostimulationssystem wird verschoben, um die feine Sonde nicht zu zerstören. Nachdem das OP-Feld so präpariert ist, kann der Wirbelsäulenchirurg die defekten Wirbelkörper operieren.

Im Anschluss platziert der Schmerzspezialist die Neurostimulationssonden, die durch die OP verschoben wurden, wieder an die exakte Stelle, um die Schmerzweiterleitung zu blockieren. Nach insgesamt vier Stunden ist der Eingriff beendet. »Dass wir durch unsere gemeinsame Arbeit in nur einer OP die Schäden an der Wirbelsäule beheben und das funktionierende System der Neurostimulation erhalten konnten, erspart dem Patienten eine zweite Operation mit all den Risiken und ermöglicht ihm ein Fortführen der bisherigen Schmerztherapie«, zieht Parthey sein Fazit.

»Was für Laien einfach erscheint, dass bei Bedarf verschiedene Fachbereiche einen Eingriff gemeinsam vornehmen, ist in der Praxis herausfordernd«, erklärt Klaus-Eberhard Kirsch, Chefarzt des Wirbelsäulenzentrums, die Besonderheit dieser OP. »Im Klinikalltag ist so etwas noch kein Standardverfahren und benötigt mehr Vorbereitung und organisatorischen Aufwand.«

Kontakt

Klaus-Eberhard Kirsch
Chefarzt Wirbelsäulenzentrum
0421 8778-292
wirbelsaeulenzentrum@roland-klinik.de

Roland-Klinik
Niedersachsendamm 72/74
28201 Bremen
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