Freie Kliniken Bremen — Vierfach umsorgt

Darmkrebs

Künstliche Intelligenz in der Endoskopie

Eine frühzeitige Erkennung und Diagnose ist für die Behandlung von Darmkrebs entscheidend. Jetzt kommt ein Bildgebungsverfahren im St. Joseph-Stift zum Einsatz, das mithilfe künstlicher Intelligenz eine noch schnellere und genauere Diagnose ermöglicht.

Maurice Scharmer

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KI-Software hilft Dr. Hauke Hamel, Dritter von links, für das menschliche Auge kaum sichtbare Unregelmäßigkeiten im Gewebe aufzuspüren. Das Programm markiert automatisch auffällige Bereiche, die einer genaueren Untersuchung bedürfen.
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Wurde künstliche Intelligenz (KI) vor Jahrzehnten noch als Science-Fiction abgetan, findet sie immer mehr den Weg in unseren Alltag. Seien es digitale Sprachassistenten im Smartphone, erste Versuche im Bereich des autonomen Fahrens oder selbstlernende Programme, die Abiturprüfungen bestehen würden. Auch in der Medizin hat der Einsatz von KI erhebliche Fortschritte gemacht. Mithilfe KI-basierter Algorithmen und maschinellem Lernen1 können Diagnosestellung und Therapie noch weiter verbessert werden.

Bereits seit Ende 2022 kommt auch in der Endoskopie in der Medizinischen Klinik des St. Joseph-Stift unter Leitung von Chefarzt Privatdozent Dr. Christian Pox eine KI-Technologie zum Einsatz. Das hochmoderne Gerät wurde unter anderem durch eine Spende der Bremer Waldemar Koch Stiftung realisiert und dient den Untersuchenden hierbei in Verbindung mit einer KI-Software als Hilfsmittel bei der Darmspiegelung.

»Neu ist jetzt, dass bei der Darmspiegelung die Schleimhautoberfläche des Dickdarms zusätzlich von der KI-Software in Echtzeit mit ausgewertet wird«, erklärt Dr. Hauke Hamel, Leitender Oberarzt der Medizinischen Klinik im St.Joseph-Stift. »Über die gesamte Untersuchungsdauer steht uns die Befundinterpretation der KI am Monitor ergänzend zur Verfügung.« Die KI-Software scannt die Bilder nach Unregelmäßigkeiten, die für das menschliche Auge kaum sichtbar sind, und informiert die Untersuchenden, sobald eine Auffälligkeit entdeckt wurde. Die Rate an diagnostizierten Frühstufen des Dickdarmkrebses erhöht sich damit nachweislich. Patient:innen der Schwachhauser Klinik profitieren von einer noch besseren Diagnostik und frühzeitigen Therapie.

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Privatdozent Dr. Christian Pox, Chefarzt der Medizinischen Klinik

Werden Mediziner:innen dann überflüssig? »Keineswegs«, erklärt Dr. Hamel. »Denn die KI ist keine eigenständige Diagnosemethode, sie dient uns nur als unterstützendes Werkzeug.« Erfahrene Ärzt:innen erhalten hierdurch zusätzliche Sicherheit. Jüngeren Kolleg:innen hilft das System, schneller ihre Expertise zu verbessern, da es zuverlässig bereits auf kleinste Gewebeveränderungen hinweist. Die endgültige Diagnose liegt immer in den Händen von qualifizierten Expert:innen wie PD Dr. Pox und Dr. Hamel mit ihrem Endoskopieteam.

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Endoskopie

Die Endoskopie ist ein minimalinvasives Verfahren zur Untersuchung und Behandlung von Erkrankungen im Verdauungstrakt. Dabei wird Patient:innen unter Sedierung ein hochflexibles Endoskop eingeführt. Dieses hat einen Arbeitskanal für kleine Instrumente und eine Kamera samt Lichtquelle. Die Untersuchenden können dann am hochauflösenden Monitor die Darmschleimhaut nach verdächtigen Gewebeveränderungen und Polypen absuchen und diese entfernen.


  1. Prozess, bei dem ein Computersystem aus Daten lernt, Muster und Zusammenhänge zu erkennen ↩︎

Kontakt

PD Dr. Christian Pox
Chefarzt Medizinische Klinik
0421 347-1102
cpox@sjs-bremen.de

Krankenhaus St. Joseph-Stift
Schwachhauser Heerstraße 54
28209 Bremen
sjs-bremen.de
facebook.com/stjosephstift
instagram.com/stjosephstift

Gesundheit Bremen 35

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