Freie Kliniken Bremen — Vierfach umsorgt

Bauchfellkrebs

Erfolg dank interdisziplinärem Ansatz

Als Bettina Ring Ende 2020 ins DIAKO kam, hatte sie ein Jahr rätselhafter Schwäche sowie zahllose ergebnislose Untersuchungen hinter sich. Die Diagnose von Dr. Karen Wimmer, Chefärztin der Frauenklinik, lautete: Bauchfellkrebs.

Ingo Hartel

28 Fkb32 Quer ErfolgDankInterdisziplinaerenAnsatz 1
»Ich hatte volles Vertrauen in Frau Dr. Wimmer und ihr Team.«
Bettina Ring
29 Fkb32 Hoch ErfolgDankInterdisziplinaerenAnsatz 2
Dr. Karen Wimmer, Chefärztin der Frauenklinik

Zum Zeitpunkt der Diagnose hatte die 57-jährige Bettina Ring bereits ihren Job gekündigt, weil sie beruflichen Stress für ihr hartnäckiges Schwächegefühl verantwortlich machte. Die Chefärztin der Frauenklinik im Ev. Diakonie-Krankenhaus, Dr. Karen Wimmer, beschlich allerdings schon im Gespräch vor der Untersuchung ein Verdacht: Denn die Patientin lebt mit einer Genmutation, die für Brust- und Eierstockkrebs verantwortlich sein kann – in seltenen Fällen aber auch für Bauchfellkrebs. »Die Eierstöcke hatte sich Frau Ring bereits vorsorglich entfernen lassen und sie nutzte die regelmäßigen Untersuchungen zur Brustkrebs-Früherkennung.«

Eine Ultraschalluntersuchung sowie das Abtasten des Bauches bestätigten die Vermutung, dass es sich um Bauchfellkrebs handelte. »Ich teilte der Patientin mit, dass wir in einem solchen Fall nur operieren, wenn wir sicher sein können, den gesamten Krebs entfernen zu können. Dann besteht eine Heilungschance von über 90 Prozent. Sollte sich im Rahmen dieser operativen Sichtung herausstellen, dass nicht alle Tumoranteile restlos zu entfernen sind, ist es wichtig, den dann notwendigerweise sehr zeitnahen Beginn der Chemotherapie nicht durch eine risikobehaftete ›unvollständige‹ Operation zu verzögern.«

Bettina Ring entschied sich für die OP: »Ich hatte volles Vertrauen in Frau Dr. Wimmer und ihr Team.« Während des Eingriffs wurde der gesamte Bauchraum genauestens inspiziert. »Glücklicherweise waren alle befallenen Bereiche und Organe komplett entfernbar«, so Dr. Wimmer. »Diese Operationen gehören zu den ausgedehntesten in der operativen Medizin überhaupt. Sie können acht bis zwölf Stunden dauern und es ist immens wichtig, komplett zu operieren. Bei dieser Patientin haben wir das komplette Bauchfell, mehrere Teile des Darms, Teile des Magens, die Gallenblase, den Bauchspeicheldrüsenkopf und die Gebärmutter entfernt.« Die letzten zwei Stunden des Eingriffs operierten Wimmer und ein Kollege stecknadelkopfgroße Metastasen heraus. »Wir mussten sehr wachsam vorgehen, um nicht die kleinsten Metastasen zu übersehen«, betont die Gynäkologin.

Nach der OP blieb Bettina Ring noch drei Wochen im DIAKO. Sechs Wochen später folgte in der Tagesklinik der Frauenklinik eine kombinierte Chemo- und Antikörpertherapie. Auch diese schlug an und die Patientin ist bis heute krebsfrei. Für Dr. Wimmer ist der erfolgreiche Verlauf der Behandlung auf den interdisziplinären Ansatz der beteiligten Fachdisziplinen Gynäkologie, Chirurgie und Urologie zurückzuführen.

Bettina Ring erinnert sich an die anstrengende Behandlung und wie viel Kraft es sie gekostet hat, wieder ein aktives Leben zu führen. »Ich wog gerade noch 45 Kilogramm, als ich entlassen wurde. Trotzdem habe ich täglich Spaziergänge unternommen. Anfangs nur 300 Meter, jetzt schaffe ich acht Kilometer, fühle mich gut und der Tumor ist nicht zurückgekehrt.« Auch der Appetitlosigkeit ist die ehemalige Finanzbuchhalterin aktiv begegnet. »Ich habe mir eine Ernährungs-App heruntergeladen und daran gearbeitet, wieder auf ein normales Gewicht zu kommen.«

Kontakt

Dr. Karen Wimmer
Chefärztin der Frauenklinik und Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe
k.wimmer@diako-bremen.de

Sekretariat
Angela Springhorn
0421-6102-1201
frauenklinik@diako-bremen.de

Kirstin Delphinich
T 0421-6102-1204
F 0421-6102-1229
frauenklinik@diako-bremen.de

DIAKO Ev. Diakonie-Krankenhaus
Gröpelinger Heerstraße 406–408
28239 Bremen
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