Sodbrennen
»Ein im wahrsten Sinne brennendes Problem«
Seit 20 Jahren ist das DIAKO ein anerkanntes Zentrum für die Behandlung von Sodbrennen. Professor Dr. Stephan M. Freys, Chefarzt der Chirurgie, erläutert Vorbeugungsmaßnahmen und Therapiemöglichkeiten.
Gesundheit Bremen: Was ist eigentlich Sodbrennen?
Professor Dr. Stephan M. Freys: Darunter verstehen wir Schmerzen, ein brennendes Gefühl hinter dem Brustbein oder unangenehmes Zurückfließen von Mageninhalt bis in den Mund. Es tritt beim Bücken, beim Liegen oder bei körperlichen Anstrengungen jeder Art auf.
Was können Betroffene tun, um die Beschwerden zu mindern?
Zunächst sollten sie versuchen, auslösende Faktoren wie Stress oder ungesunde, fettreiche Ernährung zu vermeiden. Wir nennen das Lebensstilanpassung, zu der auch Bewegung zählt. Reicht das nicht, ist ein magensäurereduzierendes Medikament das Mittel der Wahl, oft in Kombination mit einem Antazidum, also einem Medikament, das den zurückfließenden Mageninhalt in der Speiseröhre neutralisiert.
So können Symptome, aber nicht die Ursache der Erkrankung behandelt werden, richtig?
Sollte das Problem trotz medikamentöser Behandlung fortbestehen, kann mittels einer Magenspiegelung die Funktionsweise des Speiseröhre-Magen-Systems von innen genauer betrachtet werden. Die Erkrankung heißt gastroösophageale Refluxkrankheit, ein ziemlich sperriger Begriff, der aber genau das Problem beschreibt: Bei einer Schwächung des Schließmuskels zwischen Speiseröhre (Ösophagus) und Magen (auf Griechisch Gaster) kommt es zu einem ungewollten vermehrten Rückfluss aus dem Magen in die Speiseröhre. Ursachen sind Funktionsstörungen im Zusammenspiel von Speiseröhre und Magen sowie dem oberen Dünndarm. Die einzig ursächlich wirkende Hilfe besteht dann in einer Operation, die den Funktionsdefekt so gut wie möglich behebt.
Wie sieht der Eingriff aus? Es geht darum, die Ursache eines im wahrsten Sinne brennenden Problems zu beseitigen, also den zu schwachen Schließmuskel am unteren Ende der Speiseröhre zu verstärken und seine Position am Zwerchfell zu sichern. Diese Eingriffe führen wir nahezu immer minimalinvasiv durch, also per sogenannter Schlüsselloch-Chirurgie.
Was können wir tun, damit es gar nicht erst so weit kommt?
Gesund leben. Vermeiden Sie Stress ebenso wie mächtige Mahlzeiten, Alkohol und Nikotin und achten Sie darauf, dass Ihr Gewicht nicht mehr als zehn Prozent über dem empfohlenen Normalgewicht liegt. Weitere Stichworte sind Sport und ausreichender Schlaf. Das sind einfache und zugleich manchmal schwierig einzuhaltende Tipps.
Kontakt
Prof. Dr. Stephan M. Freys
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