Freie Kliniken Bremen — Vierfach umsorgt

Brustkrebs

Mehr Lebensqualität dank Radar Clip

Im zertifizierten Brustzentrum des St. Jospeh-Stift geht man mit einem besonders schonenden Verfahren neue Wege. Das Ziel: bei einer Brustkrebs-Operation möglichst viele Lymphknoten zu erhalten.

Silvia Rievers

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Diplom-Mediziner Andreas Denk, seit elf Jahren Leiter des Brustzentrums im St. Joseph-Stift, ist begeistert von den Möglichkeiten, die die innovative Technik bietet.

Seit Anfang des Jahres nutzen die Ärzt:innen des Brustzentrums ein neues Verfahren zur Markierung von Lymphknoten. Der Einsatz des ›Radar Clips‹ wird im Rahmen einer Studie des EUBREAST Networks in 21 Ländern wissenschaftlich begleitet.

Der bisherige Goldstandard, also die international bewährteste Methode für die Behandlung von auffälligen Lymphknoten in der Brustkrebsdiagnostik, ist radikal. Obwohl nach der Tumorvorbehandlung durch Chemotherapie oder Bestrahlung Krebszellen in den Lymphknoten oft nicht mehr nachweisbar sind, werden bislang prophylaktisch mindestens zehn davon aus der Achselhöhle entfernt. Insgesamt liegen in dieser Körperregion 20 bis 30, das ist von Mensch zu Mensch verschieden. Infolge der Entnahme dieser vergleichsweise großen Menge leiden die betroffenen Frauen nach der OP oft unter Schmerzen, Empfindungsstörungen oder Lymphödemen.

Mit der neuen Methode werden die befallenen Lymphknoten bereits im Rahmen der Diagnostik mit einem ungefähr reiskorngroßen Clip markiert. Diplom-Mediziner Andreas Denk, seit elf Jahren Leiter des Brustzentrums, erklärt: »Mit kleinen, antennenähnlichen Objekten verankert sich der Clip im Gewebe und bleibt, wo er platziert wurde. So können wir auch mehrere Monate später, also nach der Chemotherapie, mithilfe von Radarwellen exakt diesen Lymphknoten bis auf einen Millimeter genau wiederfinden.« Während der Operation werden dann nur der im Lymphabflusssystem dem Tumor am nächsten liegende, der sogenannte Wächterlymphknoten, sowie die per Radar Clip markierten Gewebestellen entfernt. Die anderen Lymphknoten in der Achselhöhle bleiben erhalten. Die Lebensqualität der betroffenen Frauen ist infolge dieser Behandlung deutlich verbessert. Andreas Denk bekräftigt: »Damit ist der Radar Clip ein weiterer Baustein zur umfassenden und schonenden Versorgung von Brustkrebspatientinnen.« Langfristig sei es das Ziel, sogar Tumore in der Brust nicht mehr mit einer bisher üblichen Drahtmarkierung zu lokalisieren, sondern auch dort eine schonende Kennzeichnung bereits bei der Diagnostik vorzunehmen. »Es ist unser Anspruch, Mammakarzinome nicht nur sicher zu entfernen, sondern dabei auch so gewebeschonend wie möglich zu arbeiten«, erläutert Denk.

Kontakt

Dipl. med. Andreas Denk
Leiter Brustzentrum
0421 347-1358
brustzentrum@sjs-bremen.de

Krankenhaus St. Joseph-Stift
Schwachhauser Heerstraße 54
28209 Bremen
sjs-bremen.de
facebook.com/stjosephstift
instagram.com/stjosephstift

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