Fachpflegerin für Onkologie
Näher am Patienten
»Nicht jede Diagnose hat den gleichen Therapieweg«, sagt Sabrina Lühmann. Als Fachpflegerin für Onkologie im Rotes Kreuz Krankenhaus Bremen (RKK) weiß sie um die speziellen und individuellen Bedürfnisse krebskranker Patienten.
»Auf die Idee, mich zur Fachpflegerin für Onkologie weiterzubilden, hat mich 2015 die Abteilungsleitung meiner Station gebracht«, erinnert sich Sabrina Lühmann. Die examinierte Krankenschwester arbeitet seit 18 Jahren im Rotes Kreuz Krankenhaus auf der Station für Allgemein- und Viszeralchirurgie. Sie kennt sich aus – auch mit krebskranken Patienten. Dass die berufsbegleitende Weiterbildung trotzdem einerichtig gute Idee war, hat sie schnell gemerkt: »Ich bin nicht nur in meinen Kompetenzen im medizinisch-pflegerischen Bereich gewachsen, sondern auch als Mensch«, ist sie überzeugt.
An Krebs zu erkranken, ist wohl für jeden Menschen eine schreckliche Vorstellung. Belastend, bedrohlich, überfordernd – vor allem für den Patienten, aber auch für Angehörige und Freunde. Die Diagnose stürzt Menschen in den Ausnahmezustand. Eine Fachpflegerin für Onkologie wie Sabrina Lühmann ist im RKK für die Patienten da. Sie informiert, berät, hört zu, nimmt Unsicherheiten und erklärt – mit einem speziellen Blick für die Bedürfnisse der Betroffenen und viel Know-how.
Ihre zweijährige Weiterbildung bestand aus zwei Grund- und drei Fachmodulen inklusive theoretischen Unterrichts und praktischer Einsätze. Unterrichtet wurden unter anderem spezielle Pflegemaßnahmen in der operativen und interdisziplinären Onklogie, Hämatologie und internistischen Onkologie, medizinische Grundlagen sowie Kenntnisse zur Diagnostik und Therapie von bösartigen Tumoren.
»Genauso wichtig ist aber der psychosoziale Aspekt in der onkologischen Therapie, denn nicht jede Diagnose nimmt den gleichen Therapieweg«, so Lühmann. »Was macht diese Krankheit mit diesem speziellen Menschen, was löst sie aus? Wie kann der Alltag mit der Erkrankung von Patient undAngehörigen neu gestaltet und bewältigt werden? Und wie kann ich als professionell Pflegende mit den eigenen Belastungen durch die onkologische Pflege umgehen, ohne die Bedürfnisse der Patienten zu vernachlässigen?«, beschreibt die gebürtige Hessin das breite Lernspektrum.
Zurzeit erarbeitet Lühmann ein umfassendes onkologisches Konzept für das ganze Krankenhaus, danach soll es so richtig losgehen. Dazu gehört auch, ihre neuen Kompetenzen als Anleiterin verstärkt einzusetzen. »Ich möchte meine Kollegen, neue Mitarbeiter und Auszubildende beraten und innerbetrieblich schulen. Und ich würde gerne gemeinsam mit meiner psychoonkologisch ausgebildeten Kollegin aus dem Sozialdienst eine feste onkologische Sprechstunde einführen. Das System Familie muss in die Behandlung miteinbezogen werden, das ist ganz wichtig«, sagt die auch im Ethik-Komitee des RKK engagierte Fachpflegerin.
»Unsere Patienten profitieren sehr von Frau Lühmanns Qualifikation«, sagt Chefarzt Dr. Alexander Friedemann. »Sie ist das Bindeglied zwischen Medizin und Pflege und manchmal so etwas wie die Anwältin der Patienten, weil sie deren Bedürfnisse und Wünsche im Blick hat und oft einfach näher an ihnen dran ist.«
Kontakt
Fachpflege für Onkologie / Fachkraft Onkologie
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
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Rotes Kreuz Krankenhaus
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