Freie Kliniken Bremen — Vierfach umsorgt

Leberkrebs

Der lange Lauf zurück

Eine 54-Jährige kann sich vor Schmerzen kaum noch bewegen oder essen. Im DIAKO entdecken die Ärzte einen Tumor in der Leber und unter anderem Metastasen in Lunge und Gehirn. Ein langer Kampf gegen den Krebs beginnt.

Ingo Hartel

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Annette Pautsch hat eine schwere Erkrankung hinter sich. Die passionierte Sportlerin ist überzeugt, dass auch die Bewegung an der frischen Luft ihr dabei hilft, gesund zu bleiben.
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Dr. Karen Wimmer, Chefärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe

Extrem geschwächt stellte sich Annette Pautsch im April 2017 in der Sprechstunde von Dr. Karen Wimmer, Chefärztin der DIAKO-Frauenklinik, vor. Die damals 54-jährige passionierte Sportlerin konnte sich nur unter Schmerzen bewegen und kaum noch essen. An Armen und im Gesicht war sie immer schlanker geworden und der Bauchumfang hatte immer mehr zugenommen.

»Als ich Frau Pautsch untersuchte, zeigte sich, dass ein kindskopfgroßer Tumor in der rechten Leberhälfte die Bauchschwellung verursachte. Zudem hatte sie Knoten im Brust- und im Schienbein sowie im Lendenwirbel«, erinnert sich Dr. Wimmer. Die schwer kranke Frau wurde stationär aufgenommen, da sie kaum Nahrung zu sich nehmen konnte. Weitere Untersuchungen ergaben, dass diese Herde auf einen seit Langem überwunden geglaubten Brustkrebs zurückzuführen waren, der Metastasen in der Leber, im Brust- und Schienbein, im Lendenwirbel sowie in der Lunge und im Gehirn gebildet hatte. »Wir entschlossen uns, Frau Pautsch mit einer kombinierten Chemo- und Antikörpertherapie zu behandeln«, berichtet Wimmer. Die Therapie schlug gut an und bereits nach wenigen Tagen konnte die Patientin wieder selbstständig essen und trinken. Nach etwa drei Wochen endete der stationäre Aufenthalt. Die kombinierte Chemo- und Antikörpertherapie sowie eine spezielle Knochenimpfung wurden immer wieder angepasst und bis heute beibehalten, zunächst alle drei Wochen stationär und inzwischen nur noch einmal im Monat ambulant in der Tagesklinik.

»Es war mein großes Glück, dass ich an Frau Dr. Wimmer geraten bin«, sagt Annette Pautsch. »Neben der Therapie hat sie mich auch mental sehr bestärkt und dazu beigetragen, dass mein Kampfgeist wiedererwacht ist. Noch in der ersten Phase nach dem Krankenhausaufenthalt habe ich mit Nordic Walking angefangen.«

Doch etwa 16 Monate, nachdem sie erstmals von Frau Dr. Wimmer behandelt wurde, zeigte sich bei der alle drei Monate stattfindenden Kontrolle, dass sich erneut Metastasen im Gehirn gebildet hatten. »Das war natürlich ein Schlag für mich«, sagt die Patientin. Im Zentrum für Strahlentherapie und Radioonkologie des DIAKO wurden die Metastasen erfolgreich bestrahlt. Dr. Wimmer: »Die Bestrahlung sorgte zudem dafür, dass die sogenannte Blut-Hirn-Schranke porös wurde und so die Systemtherapie auch das Gehirn erreichte. Im Oktober 2018 haben wir noch ein Medikament gewechselt, bei dem die Chemotherapie an einen speziellen Antikörper angedockt ist. Man muss sich das wie ein Trojanisches Pferd vorstellen. Durch die Antikörper wird die Chemotherapie gezielt in die Krebszellen eingeschleust, sodass der Wirkstoff dort zielgerichtet wirken kann und die anderen Zellen geschont werden.«

Seitdem ist die ehemalige Finanzbuchhalterin beschwerdefrei, neue Metastasen sind nicht aufgetreten. »Mittlerweile bin ich im Ruhestand und mache täglich eine gute Stunde Sport. Ich bin überzeugt, dass mir neben der Therapie in der Tagesklinik die sportliche Bewegung an der frischen Luft dabei hilft, gesund zu bleiben.«

Kontakt

Dr. Karen Wimmer
Chefärztin der Frauenklinik
0421-6102-1201
frauenklinik@diako-bremen.de

DIAKO Ev. Diakonie-Krankenhaus
Gröpelinger Heerstraße 406-408
28239 Bremen
www.diako-bremen.de

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