Hüftarthroskopie
Große Hilfe mit kleiner OP
Nach einem Fahrradunfall hatte ein Patient lange Zeit Schmerzen. Erst die modernen Möglichkeiten der Hüftarthroskopie im DIAKO lösten das Problem und sorgten für Beschwerdefreiheit. Ende gut, alles gut.
Als Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie hat es Professor Dr. Michael Bohnsack immer wieder mit kniffeligen Fällen zu tun. So berichtet er von einem 45-jährigen Patienten, der nach einem Sturz mit dem Fahrrad mehrere Monate unter Hüft- und Leistenbeschwerden litt. Die klinische Untersuchung blieb unspezifisch und selbst die Krankengymnastik brachte keine dauerhafte Besserung. Auch Röntgenbilder gaben keine Hinweise auf die Ursache. Schließlich folgte die Überweisung durch einen niedergelassenen Orthopäden ins DIAKO, wo die Behandlung durch Bohnsack startete.
Anders als beim gut zugänglichen Kniegelenk helfen beim versteckt im Beckenknochen sitzenden Hüftgelenk klinische Untersuchungsmethoden wie das Abtasten kaum weiter. Gefragt sind daher in der Diagnostik sogenannte bildgebende Verfahren und in der Therapie die schonende Spiegelungsoperation (Arthroskopie). Bis auf die fortgeschrittene schwere Arthrose ist laut Professor Dr. Michael Bohnsack jeder Hüftschaden mit einer Spiegelungsoperation behandelbar.
»Da Röntgenaufnahmen nur die Knochen zeigen, machten wir bei dem Patienten eine hochauflösende Kernspintomografie, die zusätzlich auch Weichteile wie Knorpel und Bänder abbildet. Vor der Untersuchung haben wir Kontrastmittel in das Gelenk gespritzt, um eine noch exaktere Darstellung zu erreichen«, erläutert der Gelenkexperte. Bei der Kernspinmethode (auch Magnetresonanztomografie genannt) handelt es sich um ein unschädliches Bildgebungsverfahren, mit dem sogar kleinste Knorpelveränderungen problemlos dargestellt werden können. Die verschiedenen Bildebenen ermöglichen eine räumliche Darstellung der Gelenke.
Die Untersuchung des Patienten ergab: Von der Knorpellippe der Hüftpfanne war ein erhebliches Stück abgerissen, offenbar die Folge des Fahrradsturzes. Bohnsack: »Das abgesplitterte Teil klemmte in der Bewegung und rief so die Schmerzen hervor.« Bei der anschließenden arthroskopischen Operation gelang es, das abgerissene Stück wieder an die Knorpellippe anzunähen, berichtet der Gelenkspezialist. Lediglich drei kleine Schnitte waren notwendig. Der Patient ist nun frei von Beschwerden und kann die Hüfte auch beim Sport voll belasten.
»In den vergangenen zehn Jahren sind in der Hüftarthroskopie viele clevere technische Möglichkeiten entwickelt worden«, berichtet Bohnsack. Seit Jahren wendet die Orthopädische Klinik des DIAKO diese Techniken täglich in der Hüftchirurgie an und bildet Mediziner in dieser komplexen Operationsmethode aus. »Das ist ein echtes Plus für unsere Patienten; durch die schonenden Therapien sind sie schnell wieder mobil und schmerzfrei auf den Beinen«, urteilt der erfahrene Orthopäde.
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