Infiltrationstherapie
In drei Schritten zur Schmerzquelle
Jahrelang begleiteten Rückenschmerzen und eine eingeschränkte Belastbarkeit den Alltag von Marie-Claire Haag. Eine stufenweise Infiltrationstherapie in der Roland-Klinik brachte den ersehnten Heilungserfolg.
»Für mich war endlich ein Konzept erkennbar«, beschreibt Marie-Claire Haag ihren ersten Eindruck nach der Vorstellung bei Chefarzt Klaus-Eberhard Kirsch im Wirbelsäulenzentrum. Bevor sie sich im Sommer 2018 in der Roland-Klinik untersuchen ließ, wurden ihre Beschwerden einige Jahre mit Kortisonspritzen behandelt – zuletzt erfolglos. »Bei dem sehr ausführlichen Anamnesegespräch wurde mir klar, dass wir uns schrittweise an die Ursache meiner permanenten Schmerzen herantasten werden«, erinnert sich die ehemalige Leistungssportlerin an den Beginn der Behandlung.
Die Symptome und Röntgenbilder deuteten zunächst auf eine Schmerzursache im Bereich der untersten Bandscheibe hin. Für die nachhaltige Erforschung der Störung schlug Klaus-Eberhard Kirsch die sogenannte Stufendiagnostik vor. »Bild und Schmerzursache müssen nicht immer übereinstimmen«, erklärt er. »Also haben wir mit diagnostischer Infiltration begonnen, bei der ein örtliches Betäubungsmittel unter Einsatz eines Bildwandlers – eine Kombination aus Röntgengerät und Computer – exakt in die verdächtige Struktur injiziert wird.« Ist der Schmerz damit blockiert, geht man davon aus, dass die entsprechende Bandscheibe, das Gelenk oder die Nervenwurzel verursachend ist.
Weniger Beschwerden, mehr Beweglichkeit
Für Marie-Claire Haag bedeutete dies im ersten Schritt eine Betäubung ihres untersten Wirbelgelenkpaares mit direkt anschließendem Schmerztest im Rahmen einer kleinen Joggingrunde. Da die Beschwerden vorübergehend gelindert waren, kam es zwei Tage später zur nächsten diagnostischen Spritze: Die Nervenenden der Facettengelenke wurden betäubt. Bewegungen klappten nun ohne Schmerzen. So brachte schon die zweite Stufe eine eindeutige Diagnose. »Der fortschreitende Verschleiß dieser Gelenke, die die Beweglichkeit der einzelnen Wirbel ermöglichen, nennt sich Facettengelenkarthrose«, erläutert Chefarzt Kirsch.
Nachdem die Schmerzquelle erkannt war, kam als dritte Stufe der Behandlung eine Facettenthermokoagulation in Betracht. Bei dieser minimalinvasiven Therapie werden die zugehörigen Nervenenden durch Hitzezufuhr über einen dünnen Draht gezielt verödet. »Während des Eingriffs war ich natürlich angespannt und habe nicht auf den Monitor geschaut«, berichtet Haag. Doch schnell folgte die Erleichterung: »Nach ein paar Stunden konnte ich direkt wieder aufstehen und habe heute nur noch leichte Bewegungseinschränkungen.«
Arthrose kann zwar nicht aufgehalten werden, aber ohne Schmerzen ist jede Art der Bewegung sinnvoll und trägt zugleich zur Stärkung des Körpers bei. »Seit gut vier Wochen bin ich viel aktiver und traue mir mehr zu. Ich muss keinen Marathon mehr laufen. Aber einmal die Woche gehe ich nun wieder joggen, und meine Kinder laufen mir auch nicht mehr davon«, lacht die vierfache Mutter.
Kontakt
Klaus-Eberhard Kirsch
Chefarzt des Wirbelsäulenzentrums
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wirbelsaeulenzentrum@roland-klinik.de
Roland-Klinik
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