Seit 2012 berät Dr. Fabian Wolfrum im St. Joseph-Stift an Brustkrebs erkrankte Frauen und behandelt diejenigen, die sich eine Wiederherstellung ihrer Brust wünschen. Dabei schätzt er vor allem die enge kooperative Zusammenarbeit mit den Gynäkologen und Brustkrebsspezialisten in Bremens größtem Brustzentrum. »Dass ich als plastischer Chirurg hier fest integriert bin, macht die besondere Qualität in der Betreuung der erkrankten Frauen aus. Sie erfahren hier eine Behandlung aus einer Hand. Und sie bleiben in dieser schwierigen Zeit immer in der vertrauten Umgebung – von der ersten Röntgendiagnostik bis zur abschließenden Wiederherstellung der Brust.« Diesem Konzept vertrauen auch die Patientinnen: Circa 400 Frauen mit der Erstdiagnose Brustkrebs werden pro Jahr von den Spezialisten im Brustzentrum betreut.

Die Brustrekonstruktion ist fester Bestandteil des Behandlungsplans bei Frauen mit Brustkrebs. Sie mindert nicht nur die sichtbaren Folgen der Erkrankung, sie ist für viele der betroffenen Frauen immer auch eine Wiederherstellung der eigenen körperlichen Integrität. Deshalb übernehmen die Krankenversicherungen heute auch die Kosten, wenn Frauen einen wiederherstellenden Eingriff wünschen.

Ob, wann und wie Wolfrum einen Brustaufbau vornimmt, hängt ganz von den Wünschen der Patientin, ihren körperlichen Voraussetzungen und von der notwendigen onkologischen Behandlung ab. »Um Komplikationen zu vermeiden und den Frauen Zeit für eine Entscheidung zu geben, entschließen wir uns meist für eine sekundäre Behandlung«, so Wolfrum. Dabei liegt ein gewisser zeitlicher Abstand zwischen dem Abschluss aller onkologischen Behandlungen und dem wiederherstellenden Eingriff. Wolfrum erklärt dieses Vorgehen mit einem Beispiel: »Wenn nach dem Einbringen eines Implantats oder einer Verlagerung von Gewebe doch noch eine Bestrahlung der Brust erforderlich wird, kann sich das Ergebnis der rekonstruierten Brust erheblich verschlechtern.« In Ausnahmefällen führt der plastische Chirurg den Brustaufbau gleichzeitig mit dem Entfernen des erkrankten Brustdrüsengewebes durch: »Solche Sofortrekonstruktionen sind aber nur bei prophylaktischen Operationen sinnvoll, bei der Behandlung von Vorstufen oder wenn die Tumorsituation bei der anschließenden Behandlung eine Strahlentherapie ausschließt.«

Neben den unterschiedlichen Rekonstruktionsverfahren der Brust und des Brustwarzenvorhofes nimmt Wolfrum auch angleichende Operationen der gesunden Brust vor. Denn 70 bis 80 Prozent der Frauen mit Brustkrebs werden heute brusterhaltend behandelt. Daraus kann ein für die Patientinnen belastender Unterschied in Form und Größe der Brüste resultieren, der in einem Eingriff korrigiert wird. »Ob Korrekturen von Fehlbildungen, Straffungen, Brustreduktionen oder -vergrößerungen – also egal, ob es um Wiederherstellung, Korrektur oder Ästhetik geht – es ist immer unser Ziel, ein positives Körpergefühl herzustellen und Lebensqualität zu verbessern.«