Seit Oktober 2023 hat das St. Joseph-Stift mit großem Erfolg ein neuartiges Programm bei der Behandlung von geplanten Darmoperationen etabliert. »Zu unserem Erfolgsrezept gehörte schon immer eine intensive Vorbereitung und Betreuung vor, während und nach der Operation, um unsere Patient:innen gut um den Eingriff herum zu begleiten«, erklärt Professor Dr. Wolfgang Sendt, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie. »Durch das Fast-Track-Konzept konnten wir unsere Abläufe noch weiter optimieren.«

»Durch das Fast-Track-Konzept konnten wir unsere Abläufe noch weiter optimieren.«
Professor Dr. Wolfgang Sendt

Ziel ist es, die Patient:innen schneller wieder auf die Beine zu bringen und damit auch den Krankenhausaufenthalt zu verkürzen. Dafür setzt das Team aus Chirurgie, Pflege, Anästhesie, Physiotherapie und Ernährungsberatung auf schonende Operationstechniken, optimierte Schmerztherapie, zügigen Kostaufbau und frühe Mobilisation. Eine zentrale Rolle spielt außerdem die aktive Einbindung und individuelle Betreuung der Patient:innen. Begleitet werden sie dabei von den zu Fast-Track-Assistentinnen weitergebildeten Fachkräften Finja Döllmann und Christin Sundmäker. In einer ersten Sprechstunde erläutern diese die Vorgehensweise für eine optimale Vorbereitung auf den OP-Tag und klären individuelle Bedürfnisse. Als weitere Orientierung dient ein ausführlicher Ratgeber. Bei Bedarf erfolgen eine Ernährungsberatung oder physiotherapeutische Maßnahmen. Die Mobilisation beginnt bereits direkt am Operationstag mit einfachen Beinübungen im Bett und setzt sich am nächsten Tag mit ersten Spaziergängen auf dem Stationsflur fort. Besonders hilfreich ist das Tagebuch mit Checklisten, in dem Fortschritte eigenständig festgehalten werden. Auch nach dem Klinikaufenthalt geht die individuelle Betreuung weiter: Die Fast-Track-Assistentinnen halten telefonisch Kontakt, erkundigen sich nach den Fortschritten und stehen für Fragen zur Seite.

Schnellere Genesung und raschere Rückkehr in den Alltag – der Erfolg des Fast-Track-Konzeptes für die Patient:innen spricht für sich. Bereits in den ersten Monaten konnte der durchschnittliche Klinikaufenthalt von neun bis zehn auf sechs Tage reduziert werden. Besonders dankbar sind die Patient:innen für die intensive persönliche Begleitung. Dank der engmaschigeren Betreuung können viele Ängste und Nöte noch frühzeitiger erkannt und gelöst werden.

Im St. Joseph-Stift wird bereits geprüft, wie das Fast-Track-Konzept auch auf andere Fachbereiche erweitert werden kann, sodass künftig noch mehr Patient:innen von dem schnellen Genesungsansatz profitieren.