Freie Kliniken Bremen — Vierfach umsorgt

OP-Plattformmanager

Effektives OP-Management

Mit etwa 20.000 Eingriffen pro Jahr ist der OP-Bereich des St. Joseph-Stift eine hochkomplexe Organisationseinheit. Zu den geplanten Operationen kommen täglich Notfälle hinzu. Das zu koordinieren, liegt in den Händen des OP-Plattform-Managementteams.

Maurice Scharmer

18 Fkb35 Quer 1200x80015
Jeden Morgen um 7 Uhr trifft sich OP-Plattformmanager Dirk Simon, links, mit Cigdem Tatar, rechts, und Ralf Behrend zur Klärung der genauen Operationsabfolge des Tages.

Hinter den historischen Mauern des St. Joseph-Stift befinden sich zwölf hochmoderne OP-Säle. Hier werden Patient:innen der Viszeral-, Unfall- und Plastischen Chirurgie, Augen- und HNO-Heilkunde, Alterstraumatologie und Gynäkologie sowie Geburtshilfe behandelt. Interdisziplinäre Teams, komplexe Prozesse, viele angrenzende Bereiche wie Aufwachraum und Intensivstation – für einen reibungslosen Ablaufist ein effizientes OP-Management unerlässlich.

Alle Fäden laufen bei OP-Plattformmanager Dirk Simon zusammen. Um 7 Uhr bespricht er sich mit seinen Funktionsleitungen Cigdem Tatar und Ralf Behrend. »Der tägliche OP-Plan soll möglichst weit im Voraus festgelegt sein und wird am Vortag um 14 Uhr finalisiert«, erklärt Simon. Jede operierende Abteilung arbeitet zunächst ihr tägliches Programm geplanter OPs aus. Simon und sein Team koordinieren den Personaleinsatz der OP- und Anästhesie-Funktionsdienste. Auch die Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte gehört unverzichtbar zur OP-Plattform, denn sie versorgt die OP-Säle mit den nötigen sterilen Instrumenten und Materialien.

Laut OP-Plan sollen die letzten geplanten (elektiven) Patient:innen um 16:30 Uhr, in einem Spätdienst-Saal um 18 Uhr, ausgeschleust werden. »Das klappt nicht immer«, so der OP-Plattformmanager. »Meist kommen täglich drei bis vier Notfälle hinzu.« Um zu entscheiden, wie schnell diese Nachmeldungen operiert werden müssen, kommt im St. Joseph-Stift eine detaillierte Notfallklassifikation, verankert im eigenen OP-Statut, zum Einsatz. Die Dringlichkeit legen die Verantwortlichen der jeweiligen Fachabteilungen fest, Simon koordiniert dann die Saalzuweisung. So auch, als ihm bereits um 9 Uhr ein Notfallkaiserschnitt angekündigt wird. Dieser zählt zu den höchsten Dringlichkeitsstufen (N0, N1) und muss sofort operiert werden. Für derartige Notfälle gibt es einen OP-Saal direkt am Kreißsaal. Die anderen Stufen geben an, ob in weniger als sechs Stunden nach Meldung (N2), am Ende des Elektivprogramms (N3) oder binnen 12 bis 24 Stunden (N4) operiert werden muss. Simon nimmt die Notfälle entsprechend ins Programm auf, geplante Eingriffe verschieben sich möglicherweise. Dadurch kann es vorkommen, dass abends, an Wochenenden oder bei besonders dringenden Notfällen auch nachts operiert wird. »Dafür haben wir rund um die Uhr einen Bereitschafts- und Rufdienst«, erklärt Simon.

Im Laufe des Tages werden ihm über die Notaufnahme eine offene Unterarmfraktur und ein Oberschenkelhalsbruch, Dringlichkeitsstufen N2 und N4, nachgemeldet. Dadurch verschieben sich zwei elektive Eingriffe, einen davon muss Simon in den OP-Plan des nächsten Tages übernehmen. Das Einbinden der Notfälle in die Abläufe ist fester Bestandteil seiner täglichen Arbeit. Die Kaiserschnitt-OP ist schon seit Stunden beendet, Mutter und Kind sind wohlauf und glücklich mit dem Vater im Familienzimmer vereint. Allein dafür lohnen sich das Jonglieren mit dem OP-Plan und die vereinten Anstrengungen des gesamten Funktions- und Koordinationsteams.

Kontakt

Dirk Simon
OP-Plattform-Manager
0421 347-21579
dsimon@sjs-bremen.de

Krankenhaus St. Joseph-Stift
Schwachhauser Heerstraße 54
28209 Bremen
sjs-bremen.de
facebook.com/stjosephstift
instagram.com/stjosephstift

Gesundheit Bremen 35

Inhaltsübersicht laden