Wirbelsäuleneingriffe
Die Wirbelsäule in 3D
Ein hochmodernes Bildgebungssystem samt neuester Navigationstechnik und ein strahlendurchlässiger OP-Tisch aus Carbon sind ins Wirbelsäulenzentrum der Roland-Klinik eingezogen.
»Es klingt ein wenig nach Computerspiel, aber mit dieser technischen Ausstattung bieten wir unseren Patient:innen bei Wirbelsäuleneingriffen ein Höchstmaß an Sicherheit«, so Chefarzt Klaus-Eberhard Kirsch über den technischen Zuwachs im Wirbelsäulenzentrum der Roland-Klinik. Seit dem Sommer steht ihm und seinem Team für Eingriffe an der Wirbelsäule ein Bildgebungssystem neuester Generation zur Verfügung.
Das Hightechgerät ist aufgrund seiner äußeren Form von einem herkömmlichen sogenannten C-Bogen (siehe Infokasten unten) kaum zu unterscheiden – leistet jedoch erheblich mehr: Direkt während der Operation liefert es eine genaue dreidimensionale Darstellung des Operationsfeldes. Dafür rotiert der neuartige C-Bogen um den Patientenkörper auf dem OP-Tisch und macht innerhalb weniger Sekunden viele, sehr kurze Röntgenaufnahmen. Während der oder die Patient:in in Narkose bewegungslos auf einem speziellen Tisch aus strahlendurchlässigem Carbon liegt, entsteht ein Rundum-Scan des zuoperierenden Bereichs.
Eine entsprechende Software entwickelt daraus in Sekundenschnelle ein detailreiches 3D-Bild. Mit diesem wird das computergesteuerte Navigationssystem ›gefüttert‹, um das Einbringen von Drähten, Schrauben oder Implantaten präzise virtuell planen und kontrolliert umsetzen zu können. Auf dem Bildschirm lässt sich so jederzeit erkennen, wo ein Instrument oder ein Implantat anatomisch ansetzt, Wege und Platzierungen können millimetergenau gesteuert werden. Alternativ zum Bildschirm können die Bilder auf eine VR-Brille übertragen werden, sodass der Blick jederzeit auf das OP-Feld gerichtet sein kann: Science-Fiction im Operationssaal.
»Damit können wir unsere OP-Ergebnisse weiter verbessern – sowohl bei der Versorgung von komplexen Verletzungen als auch bei Verschleißerscheinungen und Deformitäten an der Wirbelsäule«, erklärt Klaus-Eberhard Kirsch. »Jedes sichtbare anatomische Detail, und sei es noch so klein, reduziert mögliche Fehlerquellen.« Die abgesicherte Navigation und die plastische Abbildung der Anatomie erleichtern das minimalinvasive Einbringen von Implantaten mit kleineren Schnitten. Die Folge: weniger Gewebeschäden und geringere Blutungen, was zusammen das Infektionsrisiko verringert. Und dies ohne ständige Röntgenkontrolle zwischendurch wie bei der herkömmlichen Technik. Korrektur-OPs werden somit künftig hinfällig: »Das OP-Ergebnis sowie zum Beispiel die Platzierung von Implantaten lässt sich noch während des Eingriffs überprüfen und bei Bedarf anpassen.«
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C-Bogen (Röntgengerät)
Der C-Bogen revolutionierte die Röntgendiagnostik und wurde seit seiner Einführung 1955 kontinuierlich weiterentwickelt bis hin zur neuesten Generation mit 3D-Bildgebung. Das mobile Gerät erstellt aus den unterschiedlichsten Winkeln Aufnahmen, ohne Patient:innen bewegen zu müssen. Bereits im OP-Saal können die Ergebnisse des Eingriffs beurteilt werden, sodass unter Umständen sofort Anpassungen vorgenommen werden können.
Kontakt
Klaus-Eberhard Kirsch
Chefarzt des Wirbelsäulenzentrums
0421 8778-292
wirbelsaeulenzentrum@roland-klinik.de
Dr. Reza Habibifar
Leitender Oberarzt im Wirbelsäulenzentrum
0421 8778-292
wirbelsaeulenzentrum@roland-klinik.de
Roland-Klinik
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